Der Tampondruck gehört zu den am häufigsten verwendeten Verfahren in der Werbemittelbranche, hat allerdings nichts mit den Damenhygieneartikeln zu tun. Das Tampondruckverfahren ist besonders geeignet für nicht ebene Oberflächen, weil es mit einem Stempel aus Silikon oder einem anderen verformbaren Material arbeitet. Dadurch kann es sich der Oberfläche des zu bedruckenden Gegenstandes perfekt anpassen und macht so ein einen erstklassigen Druck möglich.
Beim Tampondruck muss zunächst ein Druckklischee erstellt werden, dieses kann man sich wie ein Negativ vorstellen, in das der Tampon aus Silikon gepresst wird. Vorher wird dieses mit Farbe gefüllt, diese überträgt sich auf den Tampon und danach wird dieser auf den zu bedruckenden Gegenstand gedrückt. Dieser kann eine unebene Oberfläche besitzen, das weiche Silikon passt sich ohne Probleme der Oberfläche an und führt daher zu einem sehr guten Druckergebnis. Es gibt drei grundlegende Techniken, die bei diesem System angewendet, man unterscheidet das Offene Farbsystem, das geschlossene Farbsystem und den Rotationstampondruck. Beim offenen Farbsystem lagert die Farbe in einem offenen Becken und wird mit einem Farbspachtel über das Druckklischee gestrichen, überflüssige Farbe wird sofort durch einen Rakel entfernt. Dieses System, das es seit 1971 gibt, wird heute nur noch bei größeren Druckflächen angewendet, bei kleinen gilt es inzwischen als überholt. Beim geschlossenen Farbsystem, welches im Jahre 1983 das erste Mal angewendet wurde, liegt die Farbe in einem gut verschlossenen Farbtopf, um den ein Rakelring läuft, der die überschüssige Farbe sofort wieder entfernt. Damit es nicht zu einem unerwünschten Farbaustritt kommt, wird der Farbtopf mit großem Druck gegen das Klischee gepresst, entweder durch Magnete und pneumatische Anpressung, es gibt auch Maschinen, die dies durch eine einstellbare Federvorspannung ermöglichen. Der Rotationsdruck, den es seit 1981 gibt, ist hauptsächlich für die Bedruckung von runden Gegenständen gedacht, hierbei liegen sowohl Tampon als auch Klischee in Walzenform vor, die dadurch einen dauerhaften Bewegungsablauf möglich machen. Dieses Verfahren wird vor allem bei Flaschendeckeln oder Kunststoffprofilen angewendet.
Gerade in der Werbeindustrie ist dieses Verfahren das am häufigsten verwendete, mit dem Tampondruck lassen sich ohne viel Aufwand zum Beispiel Feuerzeuge in großer Stückzahl und kurzer Zeit bedrucken. Die Kosten für einen Tampondruck sind dabei vergleichsweise gering, außerdem lässt sich so gut wie jedes Motiv auf einen beliebigen Gegenstand aufbringen. Neben der Werbemittelbranche wird das Verfahren auch in der Automobilindustrie verwendet, zum Beispiel für Scheibenwischer- oder Blinkerhebel, die bekanntlich eine runde Oberfläche besitzen. Der letzte Wirtschaftszweig der dieses Verfahren in einem hohen Maße nutzt, ist die Modellbauindustrie, gerade im Bereich der Eisenbahnen, da die meisten Modelle ebenfalls keine glatte, ebene Oberfläche besitzen.