Direktdrucksysteme finden in der Textilbranche großen Anklang. Früher wurde dort oft mit dem Aufbügelsystem gearbeitet, um entsprechende Textilien mit Schriftzügen, oder Motiven auszustatten. Bei diesem Verfahren ist auf einem Verbundstoff die Grafik oder das Motiv aufgetragen. Durch das Erhitzen verbindet sich das Motiv oder der Schriftzug mit dem jeweiligen Stoff. Für den häuslichen Gebrauch war diese Art des Drucks besonders in den 80ger Jahren in Benutzung. Hierbei handelte es sich meist um Aufkleber, oder kleinere Motive, die auf ein T-Shirt oder eine Jeans übertragen werden konnten. Gerne wurde das System besonders bei Kindern angewendet, um kleinere Löcher zu kaschieren. Nachteil des Verfahrens war die schnelle Löslichkeit. Besonders in Waschmaschinen hielten sich diese Art der Aufbügelschriftzüge und -motive nicht lang, da beim Waschen heißes Wasser den Verbundstoff löste. Für die Industrie war das System außerdem aufwendiger, da mehr Personal zur Überwachung der Anlage eingestellt werden musste und die Automatisierung der Anlage noch nicht so weit fortgeschritten war.
Heutige Direktdrucksysteme funktionieren in diesem Bereich besser. Gerade durch die hohe Automatisierung und den fehlenden Arbeitsschritt des Aufklebens, hat sich der Vorgang wesentlich verschnellert. So ist es einer Druckerei heute möglich, mehr Textilien in kürzerer Zeit zu bearbeiten. Durch diesen Fakt sinken auch die Kosten für die Produktion und somit die Kosten für den Entabnehmer. Letztlich ist es Direktdrucksystemen zu verdanken, dass heute auch Otto-Normalverbraucher Drucke in Auftrag geben können. So ist es etwa möglich für Jubiläen oder Geburtstage beispielsweise T-Shirts mit Aufdrucken zu verhältnismäßig geringen Kosten in Auftrag zu geben. Außerdem ermöglicht das Verfahren auch kleineren Copy-Shops das Direktbedrucken von Textilien. Das dadurch entstehende Zusatzgeschäft sichert den meisten klein bis mittelständischen Unternehmen ihre Zukunft. Neben den klassichen Copy-Shops ist heute der Direktdruck auch oft über das Internet zu bekommen. Diverse Druckereien haben mittlerweile eigene Websiten auf denen sie dem Verbraucher anbieten, direkt einen Druckauftrag zu erteilen. Hierbei muss einfach nur die gewünschte Stückzahl und das entsprechende Motiv ausgewählt oder zugesendet werden. Den Rest erledigt die Druckerei. Direktdrucksysteme sind somit nicht nur für die große Textilbranche, sondern auch für kleinere, wirtschaftliche Zweige zu gebrauchen.
Direktdrucksysteme gehen im Übrigen, wie auch Offsetdrucksysteme auf Johannes Gutenberg zurück. der Buchdrucker revolutionierte im 15. Jahrhundert den Buchdruck und erleichterte so die mannigfaltige Vervielfältigung von Schriftstücken. Gutenberg machte sich dabei das Prinzip der Weinpresse zu nutze: Durch einen Schraubstock hatte er die Möglichkeit, die vorgefertigte Druckplatte langsam auf das Papier hinabzusenken und fest anzudrücken. So entstand der erste halbmaschinelle Druck. Gutenberg verfeinerte über die Jahre hinweg das Verfahren noch mehr, indem er auch spezielle Setzsteine entwickelte. Auch wenn die Möglichkeit des Druckens schon vorher bestand, ist es doch vor allem Gutenbergs Verdienst, das heute komplizierte Druckverfahren, wie Direktdrucksysteme überhaupt möglich sind. Ohne diese grundlegende Entwicklung wären die vielfältigen Möglichkeiten zur Publikation diverser Medien heute sicherlich nicht ohne weiteres möglich.