Laktose-Intoleranz - Milchzuckerunverträglichkeit

Definition

Unter Laktose-Intoleranz oder umgangssprachlich Milchzuckerunverträglichkeit, versteht man eine Unverträglichkeit gegen einen Bestandteil der Milch - die Laktose (Milchzucker). Je nach Milchprodukt liegt der Laktose-Wert (Zuckeranteil) zwischen einem und acht Prozent. Die Schwere der Laktose-Intoleranz ist individuell unterschiedlich und richtet sich nach den Produktionsstörungen des Verdauungsenzyms Laktase. Man schätzt, dass rund 10-20 Prozent der Mitteleuropäer an Milchzuckerunverträglichkeit leiden.

Ursache

Ursächlich für die Milchzuckerunverträglichkeit ist die fehlende oder unzureichende Produktion des Verdauungsenzyms Laktase. In der Regel bildet sich bei Menschen während der Stillzeit das Enzym Laktase, das den Milchzucker spaltet und in die Zuckerarten Galaktose und Glukose umwandelt. Galaktose und Glukose werden dann in das Blut aufgenommen. Wird der Milchzucker nicht natürlich gespalten, gelangen größere Mengen von Milchzucker in Darmabschnitte, die mit Bakterien besetzt sind. Die Bakterien übernehmen die Milchsäure als Nährsubstanz und es kommt zu organischen Säure- und Gasentwicklungen. Die Folge sind vermehrte Darmbewegungen und das Einfließen von Wasser in den Darm. Ursächlich für den Laktase-Mangel können angeborene, erworbene oder natürliche Laktase-Mangelerscheinungen sein. In Teilen Asiens fehlt vielen Menschen das spaltende Milchzucker-Enzym.

Symptome

Es treten auf Grund der Milchzuckerunverträglichkeit die typischen Magen-Darm-Beschwerden, wie Koliken, Durchfall, Blähungen, Völlegefühl, Bauchschmerzen oder Übelkeit auf. Bei angeborenen und absoluten Laktose-Intoleranzen können schwere Symptome wie chronische Durchfälle, Darmreizungen oder ein erhöhtes Infektionsrisiko auftreten.

Diagnose

Man unterscheidet zwischen dem primären und sekundären Laktase-Mangel. Der sekundäre Laktase-Mangel tritt auf Grund von spezifischen Krankheitsbildern auf und verschwindet mit der Heilung der ursächlichen Erkrankungen. Es gibt unterschiedliche Diagnosemöglichkeiten, um die individuellen Ausprägungen der Laktose-Intoleranz festzustellen. Es können bestimmte Diät-, Atem-, Blutzucker- und Milchzucker-belastungstests durchgeführt werden. Besteht der Verdacht auf eine angeborene Laktose-Intoleranz, kann ein Schleimhautabstrich an den Wangen analysiert werden. In schweren Fällen kann auch eine Gewebeprobe des Dünndarms entnommen werden.

Therapie

Ist die Laktose-Intoleranz symptomatisch für organische Schädigungen bzw. Krankheiten, muss die Grunderkrankung therapiert werden. Ist die Laktose-Intoleranz angeboren oder natürlich, können spezielle Diättherapien helfen, bzw. können die Ernährungs- und Konsumgewohnheiten umgestellt werden. Da Milchprodukte unter anderem wichtige Nährstoffe für den Knochenapparat liefern, muss die Reduzierung und Vermeidung von Milchprodukten mit speziellen Ersatzstoffen koordiniert werden. Hierzu gibt es zahlreiche Therapieansätze beim Arzt.

Prävention

Seit Ende 2005 gibt es Kennzeichnungsvorschriften von allergieauslösenden Lebensmittelbestandteilen in Nahrungsmitteln. Die Kennzeichnungspflicht betrifft auch die Laktose. Laktose kann sich u.a. auch in Medikamenten, zum Beispiel der Antibabypille oder einigen Wellness-Präparaten befinden.

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