Die Geschichte der Pflingstrosen reicht über eintausend Jahre zurück. Erstmals in China gezüchtet, sind sie in Europa erst seit dem Mittelalter bekannt. Da diese prächtig blühenden Büsche zunächst viele Jahrhunderte in Kloster- und Bauerngärten wuchsen, tragen sie heute noch den Beinamen Bauernrose. Die Bauernpfingstrose mit ihrer derben Blütenform ist allerdings nur eine von mittlerweile dreißig verschiedenen Arten von Pfingstrosen. Die neben der Bauernpfingstrose bekanntesten Arten sind die chinesische Pfingstrose und die japanische Pfingstrose. Vor allem die chinesische Pfingstrose wurde wegen ihrer auffallenden, in halbgefüllte und gefüllte Blütenform unterteilten Blüte besonderts in Adelskreisen bevorzugt. In der Botanik trägt die Pfingstrose die Bezeichnung Paeonia officinalis, die sich von Paieon ableitet. Dieser war einer der ältesten antiken Heilgötter Griechenlands und heilte den griechischen Gott der Unterwelt Hades mit Tinkturen aus Päonienwurzeln.
Gärtnereien bieten eine Vielzahl an Pfingstrosensorten, einfache und gefüllte Blüten, Stauden und Strauchgewächse. Und auch die Farbpalette ist groß. Es gibt rosafarbene, weiße und rote Pfingstrosen, doch auch Zwischenfarben wie kaminrot, cremeweiß, silbrigrosa oder lachsfarben können käuflich erworben werden. Pfingstrosen können je nach Art 60 bis 100 cm groß werden und brauchen daher für ihre Entwicklung viel Platz. Etwa einen Quadratmeter freien Platz sollte jede Pfingstrose um sich haben. Zur Pflanzung sollte der Boden etwa 50 cm tief gelockert und mit Kompost gedüngt werden. Der Wurzelstock sollte so tief in die Erde gesetzt werden, dass die Wurzelaugen maximal 2 bis 3 cm mit Erde bedeckt sind. Eine zu tiefe Lage der Austriebstellen führt zu einer erschwerten Entwicklung der Pfingstrosen. Durch ihre Winterbeständigkeit sind Pflanzzeiten im Herbst (September bis Oktober) ideal. Da eine Verpflanzung der Pfingstrosen erst nach ca. 5 bis 6 Jahren empfohlen wird, sollten sie idealerweise auch einige Jahre am gleichen Ort plaziert sein. Lehmiger, nährstoffreicher, tiefgelockerter und schwachsaurer Boden in sonniger Lage ist für die volle Entwicklung der Pfingstrosen am idealsten. Zudem entwickeln sie ihre volle Schönheit erst im Laufe der Zeit. Die Blütezeit ist von Ende Mai bis in den Juli. Zur Unterstützung ihrer Blüte ist eine regelmäßige Kur im Frühjahr und Herbst mit Blaukorn-Volldünger empfehlenswert, den man um die Pflanzen streut und ein wenig einharkt.
Bei saurem oder neutralem Boden sollte im Winter ca. alle drei Jahre gekalkt werden. Das A und O ist allerdings regelmäßiges Gießen, doch auch ein Vergessen nehmen die Pfingstrosen nicht übel. Sie sollten allerdings nie direkt auf die Blüten gießen, da die stehende Feuchtigkeit Grauschimmel auf den Blättern verursachen kann. Im Winter sollten sie nur luftig abdecken und möglichst früh wieder entfernen. Hierfür eignet sich ein wenig Gehölze oder abgetrocknete Stiele und Blätter, denn Laub kann ebenfalls Grauschimmel und Fäulnis hervorrufen. Die Stauden sollten Sie im Herbst bis zur Erde zurückschneiden, denn regelmäßiger Rückschnitt lässt die Blüten jährlich üppiger und die Pflanzen insgesamt größer werden. Torf kann die Wurzeln gegen Frost schützen. Sie sollten außerdem die Zweige der Pfingstrosen hochbinden, denn ihre Blüten befinden sich an dünnen Ästen, die bei starkem Wind leicht abbrechen können. Sie können die Wurzelstöcke teilen und so die Pfingstrosen vermehren. Dieses sollte im Herbst erfolgen.
Pfingstrosen bestechen nicht nur durch ihre Schönheit, denn auch medizinische Wirkung wird ihnen nachgesagt. So sollen Gartenpfingstrosen beruhigend und krampflösend wirken und finden daher z.B. in der Homöopathie bei Hämorrhoiden Verwendung.