Unter Hüftgelenkdysplasie versteht man eine oft angeborene Fehlbildung (angeborene Gelenkdysplasie) des Hüftgelenks. Der medizinische Fachbegriff Hüftgelenkluxation umschreibt den Zustand des Auskugelns des Oberschenkelknochengelenks aus der Hüftgelenkpfanne. Hüftgelenkdysplasie und Hüftgelenkluxation stehen nicht zwingend in einem kausalen Zusammenhang, allerdings begünstigen die Fehlbildungen der Knochen den Verrenkungsprozess, der das Auskugeln zur Folge hat.
Entwicklungsdefizite der Hüfte kommen in Deutschland bei rund drei Babys pro 100 Neugeborenen vor. Es gibt bestimmte Regionen, in denen Hüftgelenkdysplasien häufiger vorkommen, u.a. in einigen Bundesländern der ehemaligen DDR. Mädchen sind von den Hüftfehlbildungen mehr betroffen. Ursächlich für die Hüftfehlbildungen sind genetische Dispositionen und evtl. die Lage des Kindes in der Schwangerschaft, die Teile der Bänder schädigen können. Ist die Hüftpfanne durch die angeborenen Fehlbildungen zum Beispiel zu schwach, zu steil oder zu klein, so kann der Oberschenkelkopf, der in der Hüftpfanne liegt, leichter herausspringen.
Bei Kleinkindern fällt auf, dass diese eine Schonhaltung einnehmen. Sie spannen automatisch die Muskulatur in der Innenseite des Oberschenkels an. Die Beine sind dann beim Winkeln unterschiedlich gespreizt, auch zeigen sich typische Pohautfalten auf Grund der Hüftgelenkdysplasie. Die Beine scheinen unterschiedlich lang zu sein.
Es gibt verschiedene typische Merkmale für Hüftgelenkdysplasien, die der Arzt schon früh nach der Geburt untersuchen und deuten kann. Dazu gehören u.a. das “Schnapp-Phänomen”, die spezielle Schonhaltung, eine Hemmung beim Abspreizen des betroffenen Beines und die typischen Hautfalten, die sich am Po zeigen. Meistens können die klinischen Untersuchungen schonend für das Kind durchgeführt werden. Je nach Alter des Kindes kann eine Ultraschall- oder Röntgenuntersuchung (ab 3.-4. Lebensmonat) durchgeführt werden.
Bei Säuglingen besteht die Möglichkeit über spezielle Einrenkungsbandagen, die Luxation (Subluxation) selbstständig zu behandeln. Die Babys führen über diese speziellen Bandagen die Einrenkung “natürlich” durch. Je nach schwere der Hüftgelenkdysplasie können spezielle Wickeltechniken oder spezielle Spreizhosen eingesetzt werden. Darüber hinaus gibt es Bandagen und Gipsverbände zur Behandlung. Wichtig bei allen Therapieansätzen ist die ständige professionelle Kontrolle der Kinder, vor allem wegen des schnellen Wachstums. Bei falscher Handhabung kann es zu langfristigen Komplikationen kommen.
Angeborene Hüftgelenkdysplasien können in der Regel gut geheilt werden. Werden Hüftgelenkdysplasien nicht behandelt, können langfristige Fehlbildungen von Knochen und Gelenken zu chronischen Erkrankungen führen.
Informationen aus diesem Portal sollten Sie niemals als alleinige Quelle für gesundheitsbezogene Entscheidungen verwenden! Bei gesundheitlichen Beschwerden fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker! Nehmen Sie niemals Medikamente oder auch Heilkräuter ohne Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein!
Die Artikel dieses Portals werden zum großen Teil von registrierten Benutzern bereitgestellt und viele Benutzer arbeiten ständig an der Verbesserung, dennoch können Beiträge falsch sein und möglicherweise sogar gesundheitsgefährdende Empfehlungen enthalten.