Die Legionärskrankheit ist eine Infektionskrankheit, die zu schweren Lungenentzündungen führt. Die Krankheit wurde nach einem Ereignis im Jahre 1976 benannt. Auf einem Treffen von ehemaligen amerikanischen Berufssoldaten in Philadelphia erkrankten 200 Teilnehmer an Lungenentzündungen, über 30 Teilnehmer starben an der Krankheit. Ursächlich ist ein Bakterium, das im Süßwasser auftritt. Vor allem Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind von der Infektion betroffen. In Deutschland unterliegt die Infektion dem Infektionsschutzgesetz und ist meldepflichtig.
Bakterien, die Legionellen genannt werden, sind ursächlich für die Infektion. Legionellen finden sich im Süßwasser, Trinkwasser oder auch in Klimaanlagen und Luftbefeuchtern wieder. Wird das Wasser zerstäubt, gelangen die Bakterien über die Luft in die Lunge. Dadurch dass die Bakterien sich besonders bei 30-45 Grad vermehren, sind beispielsweise Duschen klassische Infektionswege. Bei andauernden Temperaturen über 60 Grad sterben die Bakterien nach rund einer Viertelstunde ab. Im kalten Wasser können sich die Bakterien nicht fortpflanzen. Die Übertragung von Mensch zu Mensch ist bisher nicht bekannt. Die Inkubationszeit beträgt rund zwei bis zehn Tage.
Man kann die Krankheitsverläufe untergliedern in Symptome, die bei gesunden Menschen auftreten und Krankheitsverläufe bei Menschen mit einem geschwächten oder erkrankten Immunsystem. Unbehandelt führt die Infektion bei Menschen mit Immunkrankheiten in 70 Prozent der Fälle zum Tod. Grippeartige Symptome kennzeichnen die Infektion. Fieber, Schüttelfrost, Husten, Glieder- und Kopfschmerzen treten auf. Es kommt zu den typischen Lungenentzündungen, die mit Gehirnentzündungen einhergehen können. Das so genannte “Pontiac-Fieber” ist eine Infektionsform, die nicht mit Lungenentzündungen einhergeht, und somit einen abgeschwächten Krankheitsverlauf hat. Der tödliche Verlauf der Legionärskrankheit betrifft vor allem Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
Nach der Erhebung der Krankheitsgeschichte können spezielle Erregernachweise über Blut-, Urin- und Auswurfuntersuchungen geführt werden. Antikörper lassen sich erst rund zwei Wochen nach der Infektion im Blut nachweisen.
Je früher die Krankheit erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen, vor allem bei Menschen mit einem gesunden Immunsystem. Zur Therapie werden spezifische Antibiotika eingesetzt. Medikamente gegen die Beschwerden können flankierend verschrieben werden.
Vor allem in Ländern mit Hygienedefiziten sollte man vor dem Duschen das Wasser kurze Zeit heißlaufen lassen. Hierzu sollte man das Zimmer verlassen.
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