Manisch-depressive Erkrankungen oder auch “Bipolare affektive Störungen” sind gekennzeichnet von zwei Stimmungspolen, die zwischen Manie und Depression schwanken. Manisch-depressive Erkrankung sind Geschlechterunabhängig und treten oftmals vom zweiten bis dritten Lebensjahrzehnt auf. Der Volksmund umschreibt die Stimmungsschwankungen mit “Himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt”. Typisch für die Manisch-depressive Erkrankungen sind Episoden der Betroffen, die von euphorischer Hochstimmung und Rastlosigkeit bis tiefer Depression reichen. Innerhalb der unterschiedlichen Stimmungspole, bzw. den Episoden, tritt oft ein normaler Stimmungswandel ein. Erhebungen gehen davon aus, das rund ein Prozent in Deutschland an manisch-depressiven Krankheitsbildern leiden. Manisch-depressive Erkrankungen werden als schwere psychische Störungen gesehen und müssen ernst genommen werden.
Die Manisch-depressive Erkrankung ist noch abschließend erforscht. Man nimmt an, dass bestimmte erbliche Dispositionen ursächlich sind. Anlagebedingte Störungen bei Botenstoffen im Nervensystem oder auch Hormonstörungen, in Verbindung mit spezifischen Umwelteinflüssen, sind unter anderem erforscht. Nicht bei allen Menschen, die unter der manisch-depressive Erkrankung leiden, tritt diese chronisch auf. In vielen Fällen ist ein isolierter Lebensabschnitt von der psychischen Erkrankung betroffen. Die Manisch-depressive Erkrankung verschwindet dann wieder, ohne wieder medizinisch relevant zurückzukehren. Es gibt unterschiedliche Begrifflichkeiten, je nach Ausprägung der Krankheit. Unter subdepressiven oder hypomanen Zuständen versteht man, wenn das Krankheitsbild abgewächt auftritt, d.h., dass die episodischen Erscheinungsformen nicht sonderlich ausgeprägt sind. Je nach den Intervallen (Manie/Mittellinie/Depression) und den Ausprägungsformen wird das Krankheitsbild weiter untergliedert. Sind die Manie- und Depressionsphasen sehr ausgeprägt und kaum von mittleren normalen Verfassungen unterbrochen, spricht man von Rapid Cyclern.
Symptome auf. In der manischen Episode zeigt der Betroffene eine gehobene Stimmung, die mit oft mit einer unkritischen Selbstüberschätzung einhergeht. Typische Symptome sind: Reizbarkeit, Aggressivität, unbändiger Tatendrang, Rastlosigkeit, Schlaflosigkeit oder optische Geschmacksveränderugen. Die depressive Phase ist geprägt von Schwermut, Antriebs- und Hoffnungslosigkeit, gedrückter Stimmung, Selbstzweifel, bis hin zu Todesgedanken und -sehnsucht.
Der Arzt kann anhand der ausführlichen Krankheitsgeschichte, die auch oft näheren Verwandte mit einschließt, eine erste Diagnose stellen. Informationen über bekannte verwandtschaftliche Anlagen sind ebenso wichtig, wie die Beurteilung des Betroffenen, bzw. seiner manisch-depressiven Episoden, durch die nahen Verwandten. Oft können die Betroffenen nicht selbstkritisch ihr Verhalten beurteilen.
Die manisch-depressive Erkrankung muss sehr individuell therapiert werden und ist abhängig von der schwere der Symptome. Eine eigentliche Heilung der Krankheit gibt es nicht. Im Mittelpunkt der Therapie stehen die Behandlung der unterschiedlichen Stimmungszustände und die vorbeugende Therapie gegen erneute Rückfälle. Bei leichteren Fällen könne Gesprächs- und Verhaltenstherapien sinnvoll und ausreichend sein. In schweren Fällen können Medikamente verschrieben werden, u.a. Antidepressiva oder antipsychotische Medikamente (Manieepisode). Geht die Erkrankung mit Todesgedanken oder einer Todessehnsucht einher, kann eine stationäre Behandlung durchgeführt werden.
In vielen Fällen sind die Heilungschancen bei manisch-depressiven Erkrankungen sehr gut. Es gibt bestimmte Medikamente, die in Abstimmung mit dem Arzt langfristig gegen das Krankheitsbild verabreicht werden können. Hierfür muss selbstverständlich erst eine gesicherte fachärztliche Diagnose gestellt werden. Grundlage der Behandlung ist ein langfristig gutes Vertrauensverhältnis zwischen Patient und Arzt.
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