Buchsbaum

Der Buchsbaum (Buxus sempervirens), auch Buchs genannt, gehört zur Familie der Buxaceae. Das immergrüne Gehölz findet sich schon seit Jahrhunderten als Strukturgeber in den großen Gärten von Schlössern und Höfen. Die Pflanze gedeiht in Mittel- und Südwesteuropa, in Nordafrika und in Westasien. Das schwere und harte Holz des Buchsbaums wurde schon früh zum Drechseln verwendet. Möglicherweise rührt das englische Wort “box” und das deutsche Wort “Büchse” von der Verwendung des Holzes zur Herstellung von Dosen und Kästchen. Aus dem besonders harten Hirnholz des Buchsbaums werden noch heute hochwertige Schachfiguren gedrechselt.

Innerhalb der Abteilung der Bedecktsamer gehört der Buchsbaum zur Klasse der Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrigen. Seine Blätter sind von dunklem Grün und werden an der Blattunterseite deutlich heller. Seine Blüten sind gelb und annähernd duftlos, produzieren dabei aber eine große Menge an Nektar und Pollen. Die Samen fallen nach der Fruchtreife zu Boden und werden dort von Ameisen aufgenommen und verbreitet. Bei einer Wuchshöhe von bis zu acht Metern, erfolgt das Wachstum selber verhältnismäßig langsam, was sein Holz ungewöhnlich hart und schwer macht. Mit seinen kleinen, eirunden Blättern wird der Buchsbaum in der Gartengestaltung vorrangig als Hecken- oder Gruppenpflanze eingesetzt.

Albertus Magnus schreibt schon im 13. Jahrhundert über die Verwendung des Buchsbaums in deutschen Gärten. Seine Beliebtheit zieht sich ebenfalls durch die gesamte barocke Gartengestaltung und er wurde vorrangig in französische Gartenkonzepte integriert. Seine Symbolik ist weitreichend. So schmücken Katholiken am Palmsonntag Ihre Wohnungen und den Hausaltar mit seinen zuvor geweihten Zweigen. Auch Adventskränze und Weihnachtsgestecke werden aus den immergrünen Zweigen gefertigt, die im Winter frisch und lebendig aussehen. In China gilt der Buchsbaum als Symbol für langes Leben.

Die Substanzen aus seinen Blättern und Wurzeln sind ein wirksames Heilmittel gegen Husten, Magen- und Darmkrankheiten sowie gegen wiederkehrende Fieber. Lange Zeit galt er von daher als wirksames Mittel gegen Malaria, wobei die Wirkung mit Chinin übereinstimmen soll. In der Homöopathie wird der Buchsbaum als Mittel gegen Rheuma eingesetzt. Gleichzeitig enthält er aber auch bis zu 70 Alkaloide, wodurch er in der modernen Heilkunst nur selten eingesetzt wird. Die Dosierung muss sehr genau erfolgen, andernfalls drohen starke Nebenwirkungen.

Sonne und Schatten werden vom Buchsbaum gleichermaßen gut vertragen. Er ist insgesamt eher anspruchslos und kommt mit fast allen Bodenarten zurecht. Seine unscheinbare, gelbe Blüte erfolgt im Frühjahr. Gepflanzt werden sollte entweder zwischen März und April oder zwischen Oktober und November. Der Buchsbaum braucht nur wenig, dafür aber regelmäßig Wasser, dies gilt auch im Winter. Auf einen winterlichen Wasserverlust, häufig ausgelöst durch direkte Sonneneinstrahlung, reagiert er erst im darauffolgenden Frühjahr, wodurch seine Trockenheit in der kalten Jahreszeit übersehen werden könnte. Der Buchsbaum eignet sich hervorragend für dekorative und funktionelle Zuschnitte, die während der Monate August und September durchgeführt werden können. Sein dichtes Blätterkleid eignet sich hervorragend für diverse Formschnitte, wie Kugeln, Pyramiden, Rechtecke oder Tierfiguren. Der Fantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt.

Die Vermehrung des Buchsbaums gelingt am leichtesten durch die Pflanzung von Stecklingen, die ebenfalls in den Monaten August und September geschnitten werden sollten. Eine Vermehrung der Pflanze mit deren Samen ist eher kompliziert. Der Buchsbaum ist sehr gut zur Anpflanzung von Hecken geeignet, die sich schnell miteinander verbinden und Wegen, Beeten und Umrandungen Struktur verleihen.