Borreliose oder auch Lyme-Krankheit genannt, ist eine meist durch Zecken übertragene Infektionskrankheit. Borrelien sind Einzeller, die sich bakterienartig bei infizierten Zecken finden. Man schätzt, dass über 200.000 Neuinfektionen mit Lyme-Borreliose jährlich in Deutschland stattfinden. Die Bezeichnung Lyme ist nach einem Ort in den U.S.A. benannt, bei dem die Zeckenstiche bzw. die Symptome gehäuft auftraten. In rund 20 Prozent der Fälle kann die Infektionskrankheit Borreliose zu Krankheiten führen.
Auslöser sind Bakterien, die sich über Zeckenstiche auf den Mensch übertragen. Da der Mensch keine Immunität gegen die Borrelien (Bakterien) hat, können mehrfache Infektionen in unterschiedlichen Stadien möglich sein. In der Regel ist die Infektion nicht direkt ansteckend. In den meisten Fällen kann das Immunsystem mit Infektionen von Zeckenbissen in dieser Form gut umgehen. In rund 20 Prozent der Fälle aber entwickeln sich durch den Zeckenbiss, der oft unerkannt bleibt, unterschiedliche Krankheitsbilder mit individuellen Beschwerden.
In rund der Hälfte der Fälle verläuft die Infektion fast symptomfrei ab. Man unterscheidet in drei Krankheitsstadien, je nach Ausbruchszeit der Krankheit, die in Tage bis Jahren (Stadium III) variieren kann und in denen es auch zur Spontanheilung kommen kann. Je nach Stadium treten sehr unterschiedliche Symptome auf. Im ersten Stadium kommt es an der Zeckenstichstelle zu den typischen roten Flecken, die sich vergrößern. Gelenk-, Muskel- und Kopfschmerzen, Fieber und Lymphknotenschwellungen können auftreten. Im zweiten Stadium, wenn die Infektion nach Wochen oder Monaten auftritt, sind Herzkrankheiten, wie Herzmuskelentzündungen typisch, ebenso Gefühlsstörungen oder Lähmungserscheinungen. Im dritten Stadium, evtl. nach Jahren, treten vor allem Gelenkentzündungen auf, die oft das Kniegelenk betreffen. In allen Stadien können unterschiedlich ausgeprägte Hautirritationen auftreten.
Die Diagnose ist oft nicht leicht, vor allem wenn keine Zeckenstiche sichtbar sind und auch keine Symptome auftreten. Im Zweifelsfall können Blutuntersuchungen (Antikörpernachweis) durchgeführt werden und ein Ergebnis liefern.
Die beste Therapie ist die frühe Untersuchung auf Zeckenstiche und die professionelle Entfernung der Zecken, da die Krankheit oft erst nach Stunden auf den Menschen übertragen wird. In allen Stadien können je nach Krankheitsbild Antibiotika verschrieben werden. Oft kommt es auch zu einer Spontanheilung.
Gegen Borreliose gibt es bisher in Europa keine Impfung. Schützende lange Kleidung, Insektenschutzmittel und eine sorgfältige Zeckenuntersuchung stellen vorbeugende Schutzmaßnahmen dar.
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