Frühgeborenen-Retinopathie betrifft Neugeborene, die vor der 32. Schwangerschaftswoche geboren wurden und zumeist unter 1500 g wiegen. Diese Kinder müssen zumeist künstlich beatmet werden. Auf Grund des künstlichen Sauerstoffsdrucks, der für das Kind schädigend sein kann, kommt es zu einer krankhaften Blutgefäßentwicklungen mit Schädigungen der Netzhaut. In vielen Fällen ist die Erkrankung nur mit leichten Schädigungen verbunden. In schweren Fällen können Vernarbungen, Kurzsichtigkeit bis hin zur Erblindung auftreten. Desto unterentwickelt das Frühgeborene ist, desto größer ist das Risiko, das die Netzhaut geschädigt wird.
Ursächlich handelt es sich um eine Unterversorgung der Netzhaut mit Sauerstoff. Die Netzhaut entwickelt sich in der Schwangerschaft sehr spät. Die Netzhaut ist mit einem sauerstoffreichen Gefäßnetz überzogen. Der Sauerstoffparzialdruck steigt bei der Geburt durch das selbstständige Atmen. Bei der künstlichen Beatmung des Kindes kann der Parzialdruck nochmals erhöht sein. Wird die künstliche Beatmung abgesetzt und das Kind selbstständig atmet, wird Sauerstoffversorgung gesengt, dies führt dazu das es zu zahlreichen Netzhautgefäßwucherungen kommen kann, die in den Glaskörper hinein wachsen. Blutungen im Augeninneren können entstehen. In bis zu 30 Prozent der Fälle, bei denen eine Frühgeburt vor der 32. Schwangerschaftswoche eintritt und das Neugeborene unter 1.500 g wiegt, tritt die Frühgeborenen-Retinopathie auf. In den meisten Fällen kommt es zu einer späteren Spontanheilung. In rund fünf bis zehn Prozent der Fälle erblinden die Kinder.
Das Neugeborene kann die Symptome nicht selber deuten. Es muss deshalb in der Intensivstadion darauf geachtet werden, das der Parzialdruck nicht zu stark stiegt. Abhängig ist die Untersuchung auch von der Entwicklung der Lungen, die eine unterschiedliche Sauerstoffzufuhr gewährleisten.
Zur frühzeitigen Erkennung muss der Augenhintergrund ständig kontrolliert werden. Die Untersuchung mit dem Augenspiegel nennt man Ophthalmoskopie (Augenspiegelung).
Die Behandlung muss sofort nach der Diagnose durchgeführt werden. Bei der so genannten Laserphotokoagulation, werden die Augen durch ein spezielles Laserlicht behandelt. Das Laserlicht zerstört die krankhaften Wucherungen der Blutgefäße an der Netzhaut und unterdrückt die Neubildung. Durch bestimmte Anwendungen können starke sauerstoffverbrauchende Strukturen der Zellen zerstört werden und das Wachstum neuer krankhafter Gefäße gestoppt werden. Die Behandlung findet unter einer kurzzeitigen Narkose statt. Eine weitere Standarttherapie ist die Kryotherapie, die zunehmend die Laserphotokoagulation als Therapieform ablöst. Bei dem Verfahren wir die unterdurchblutete Netzhaut durch eine Kältesonde verödet. Um die Netzhautablösung zur verhindern wird zusätzlich eine so genannte eindellende Operation des Augapfels durchgeführt. In schweren Fällen können spezielle operative Eingriffe individuell durchgeführt werden.
Dem Sauerstoffgehalt bei Frühgeborenen wir in der Regel besondere Bedeutung zu gemessen und wird durch die Ärzte überwacht. Eine so genannte Screening-Untersuchung analysiert und diagnostiziert auch die Gefahr der Frühgeborenen-Retinopathie.
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