Schimmel bzw. Schimmelpilze sind in der Regel in einer normalen Konzentration ungefährlich. Allergien und Atemwegserkrankungen auf Grund von hohen Schimmelpilzkonzentrationen, vor allem im Haushalt, sind in den letzten Jahren vermehrt aufgetreten. Man schätzt, dass rund neun Millionen Menschen an Allergien erkranken, die mit Schimmelpilzen in Verbindung stehen.
Es gibt viele Anhaltspunkte, die aus Sicht der Forscher zur Zunahme der Schimmelpilzerkrankungen geführt haben. In der Vergangenheit waren es vor allem Baustoffe, die im kritischen Blickpunkt standen. Heute sind es vor allem energiesparende Maßnahmen (fehlende Luftzirkulation) im Haushalt, am Arbeitsplatz und in den öffentlichen Einrichtungen, die Schimmelpilze begünstigen. Besonders die hohe Luftfeuchtigkeit und Klimawechsel begünstigen die Zunahme der Pilzsporen in der Luft. Man unterscheidet Sporengattungen, die saisonalbedingte oder ganzjährige Schimmelpilzallergien auslösen. Schimmelpilze finden sich vor allem unter Laub-, Blätter- und Komposthaufen sowie an Mauern und Tapeten. Auch in Klimaanlagen sind Schimmelpilze oft vorhanden. Schimmelpilze finden sich u.a. auch oft in der Kleidung, der Bettwäsche und den Polstermöbeln. Schimmelpilzallergien können auch durch Nahrungsmittel oder veredelte Konsumgetränke ausgelöst werden.
Je nach allergischer Reaktion können unterschiedliche leichte und schwere Symptome auftreten. Magen-Darm-Störungen treten vor allem bei Nahrungsmittelschimmelpilz-Allergien auf. Sind die Atemwege von der allergischen Reaktion betroffen, sind meist Nies- und Schnupfenattacken, Augenreizungen oder Hustenanfälle die Folge. In schweren Fällen kann es zur Atemnot oder lebensbedrohlichen Schockzuständen kommen.
Nach einem ausführlichen Patienten-/Arztgespräch wird ein Allergietest durchgeführt. Der so genannte “Prick-Test” kann auf bestimmte Allergieformen durchgeführt werden, ebenso kann ein Provokationstest, der nasal durchgeführt wird, auf Schimmelpilze sinnvoll sein. Diese Tests müssen unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden. Ist das Allergen bestimmt - was in einigen Fällen schwerer fällt - kann eine Antikörper-Untersuchung durchgeführt werden.
Gegen die Schimmelpilzallergie werden vor allem Antihistaminika eingesetzt, die gegen die allergische Reaktion wirken und die allergischen Symptome bekämpfen. Antihistaminika wirken schnell, können allerdings auch Nebenwirkungen haben, die mit dem Hautarzt besprochen werden. Spezielle Immuntherapien, wie die Hyposensibilisierung, können zu einer Desensibilisierung beitragen. Alternative medizinische Verfahren, wie homöopathische Anwendungen, sind ebenfalls geeignet, die Allergie zu bekämpfen.
Der beste Schutz gegen Schimmelpilzallergien ist die Beseitigung des Schimmelpilzes im Haushalt und im Beruf. Man sollte auf genügend Luftzirkulation achten und die Luftfeuchtigkeit in den Räumen nicht über 60 Prozent anwachsen lassen. Kleider, Bettwäsche oder auch Möbelstücke, die von Schimmelpilzen befallen sind, sollten am besten ersetzt oder zumindest auf Schimmelpilz behandelt werden. Bei baulichen Veränderungen können das Gesundheitsamt oder spezialisierte Baubiologen professionelle Informationen und Tipps geben.
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