Wörtlich ins Deutsche übersetzt heisst Hydrocephalus “Wasserkopf”. Hinter den Begriffen Hydrocephalus und Spina bifida stecken sehr komplexe Krankheiten, Symptome und Beschwerden. Das Gehirn ist im so genannten Liquor cerebrospinalis (Gehirnflüssigkeit) gelagert. Die vier Gehirnkammern werden mit Blutgefäßen stark versorgt. Die Kammern sind untereinander durch Kanäle und Öffnungen vernetzt. Es gibt eine permanente Zirkulation des Gehirnwassers. Über einen Kanal zwischen der dritten und vierten Kammer fließt der Liquidor ab und tritt über Öffnungen an der vierten Kammer an die Oberfläche des Gehirns. Sind die Öffnungen der Kanäle verstopft oder verengt, so kann das Gehirnwasser nicht entweichen und treibt die inneren Kammern auseinander. Der Kopfumfang der Kinder nimmt sichtbar zu, die Liquidorräume vergrößern sich, das Gehirngewebe wird auseinander gedrängt. Zahlreiche Entwicklungsstörungen und Erkrankungen können akut und langfristig mit dem beschriebenen Prozess einhergehen und müssen meist operativ therapiert werden.
Es gibt unterschiedliche Ursachen, insbesondere Blutungen, Entzündungen und Fehlbildungen, Tumore oder eine Hirnwasserproduktionsstörung, können Auslöser der Hirnschädigung sein. Geburtsschädigungen, die mit Sauerstoffmangel oder Hirnblutungen einhergehen, können ebenfalls ursächlich sein und können Entwicklungsstörungen mit sich bringen. Bei nicht erblichen Faktoren ist in der Regel ein erneutes Auftreten der Krankheit nicht zu erwarten.
Durch die Hirnwasserstauungen können zahlreiche Krankheiten und Symptomatiken auftreten. Meistens gehen Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Verhaltensveränderungen mit der Stauung einher. Die weiteren Entwicklungen des Kindes in Bezug auf die Entwicklungsstörungen und die organischen Schädigungen müssen sehr individuell gesehen werden. Generelle Aussagen haben nur einen sehr eingeschränkten Stellenwert bei der Hydrocephalus-Symptombeschreibung. Bei Kindern mit “Spina bifida” sind Lähmungserscheinungen der Beine mit Bewegungseinschränkungen verbunden. Hirnschädigungen, die schon in der Schwangerschaft weit fortgeschritten sind und nicht therapiert wurden, nehmen teilweise sehr schwere Krankheitsverläufe. Fragen in Bezug auf den einhergehenden Kopfumfang und der Rückbildung, müssen je nach Auftreten der Krankheit in Stadien gesehen werden. In einigen Fällen bleibt der Kopfumfang über dem normalen Maß. In anderen Fällen, zum Beispiel bei Anlage des Shunt-Systems, können Kopfverkleinerungen, die Folge sein. Grundsätzlich kann man sagen: Je älter das Kind, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Kopfumfang relativiert.
Ausserhalb der klinischen Untersuchungen spielen vor allem bilgebende Verfahren, wie computertomografische und kernspintomografische Diagnoseverfahren, bei der Einschätzung des Krankheitsbildes eine große Rolle.
Normalerweise wird das Shunt-Verfahren als klassische operative Behandlung durchgeführt. In einigen Fällen können moderne endoskopische und neuroendoskopische Operationstechniken angewandt werden. Diese können auch in Kombination mit anderen mikrochirurgischen Behandlungen durchgeführt werden.
Es gibt zahlreiche Landesverbände, Behandlungsstellen und Selbsthilfegruppen. Informationen bekommen Sie bei ihrem Arzt, den Krankenkassen oder dem zuständigen Gesundheitsamt.
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