Schiefstellung des Halses - Torticollis spasmodicus / Zervikale Dystonie

Definition

Unter Torticollis spasmodicus versteht man eine Verdrehung des Halses (Torticollis) und eine einhergehende Bewegungsunruhe, die sich durch Kopfzittern oder -wackeln äußert. Torticollis spasmodicus ist die häufigste Form von Dystonie, d.h. einer definierten Gruppe von Muskel- und Gliederbewegungsstörungen, die neurologischen Ursprungs sind. Die Dystonien äußern sich in Fehlhaltungen und unwillkürlichen Kontraktions- und Erschlaffungszuständen in der Muskulatur. Die Krankheit tritt im Gegensatz zur angeborenen Tortillis (Schiefhals) häufig bei Menschen ab dem 40-ten Lebensjahr auf.

Ursache

Die Ursachen sind bisher nicht geklärt. Man geht davon aus, dass bestimmte Bereiche des Gehirns, die Muskelspannungen und Bewegungen koordinieren, geschädigt werden. Der Botenstoff Dopamin spielt dabei eine zentrale Rolle. Es können Dopaminstoffwechselstörungen auftreten, die das Krankheitsbild mit verursachen. Im vereinfachten Resultat kommt es zu Störungen zwischen Anspannung und Entspannung der Muskeln, verbunden mit gestörten Nervenimpulsen, die unwillkürliche Bewegungen auslösen. Bestimmte genetische Dispositionen unterstützen das Auftreten des Krankheitsbildes.

Symptome

Man unterscheidet drei Formen des spastischen Schiefhalses, die in grundsätzliche Bewegungsrichtungen unterteilt sind. Man unterscheidet in eine Drehbewegung in der vertikalen Achse, der seitlichen Kippbewegung auf die Schulter zu und die Neigung des Kopfes nach vorne und hinten.

Diagnose

Es bedarf spezieller klinischer und neurologischer Untersuchungen, u.a. der Muskelspannung (Elektromyografische Ableitung). Oft haben die Betroffenen einen höheren Muskelspannungszustandswert. Besteht der Verdacht, dass andere Krankheiten ursächlich sein können, so werden weitere diagnostische Maßnahmen eingeleitet.

Therapie

Es können spezielle Nervengifte in die Muskulatur gespritzt werden, die sich auf den Nerven- und Muskelspannungszustand positiv auswirken. Nur wenn die Therapie nicht anschlägt oder eine schwere Form der Krankheit vorliegt, wird eine Operation durchgeführt, die allerdings mit möglichen Nebenwirkungen oder Komplikationen einhergehen kann, insbesondere durch Schädigung der Nervenverbindungen. Physiotherapeutische Maßnahmen werden flankierend eingesetzt. Auch logopädische Anwendungen können individuell hilfreich sein.

Prävention

Gegen die Erkrankung ist keine Prophylaxe möglich. Die Ursachen sind bisher nicht erforscht.

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