Frühgeborenenretinopathie oder im englischen ROP (Retinopathy of premarturity) ist ein Krankheitsbild, dass die mangelnde Sauerstoffversorgung der Netzhaut beim Geburtszeit beschreibt. Es kann weinige Wochen nach der Geburt auf Grund von abnormen Gefäßneubildungen der Netzhaut und der weiterschreitenden Ablösung der Netzhaut zur Erblindung kommen. Nach der Behandlung der akuten ROP-Phase können Augenerkrankungen, wie Kurzsichtigkeit (Myopie), Schielen (Strabismus) oder auch degenerative Netzhauterkrankungen auftreten.
In der späten Phase der Schwangerschaft und in der Regel bei der Geburt ist die Netzhautgefäßentwicklung noch nicht ganz abgeschlossen. Zum Zeitpunkt der Geburt sind die netzhautumgebenden Gewebe noch nicht ausreichend mit Blutgefäßen versorgt. Da die Lunge auch in diesem Entwicklungsstadium vermehrt eine Sauerstoffversorgung braucht, kann unter bestimmten Umständen, die Entwicklung der Netzhautgefäße blockiert werden. Normalisiert sich die Entwicklung der Lunge, einhergehend mit der Reduktion der Sauerstoffzufuhr im normalen Bereich, so kann es zur Sauerstoffunterversorgung der Netzhaut kommen. Der Körper reagiert darauf mit der Bildung neuer Gefäße, allerdings haben die Gefäße abnorme Eigenschaften, zum Beispiel wachsen die Blutgefäße in den so genannten Glaskörper. Der Glaskörper liegt zwischen der Linse und der Netzhaut. Auch können die Blutgefäße schneller bluten oder zu Bindegewebsschädigung beitragen.
Wird keine Therapie eingeleitet können die abnormen Blutgefäßneubildungen zu Netzhautschädigungen führen. In fortgeschrittenen Stadien kann es zu Erblindung kommen. Ist die akute Phase therapiert können bei Frühgeborenen Spätfolgen auftreten. Zu diesen gehören: Kurzsichtigkeit, Schielen, Netzhautablösungen oder -degenerationen sowie Augendruckerhöhungen.
Zwischen der 34-37 Woche der Schwangerschaft, gerechnet nach dem ersten Tag der letzten Regel bis zur Geburt (Gestationsalter) , ist die kritische Phase der Frühgeborenenretinopathie. Nach diesem Zeitraum nehmen die behandlungswürdigen Fälle ab. Alle Frühgeborenen, bei denen der Verdacht besteht, dass sie an dem Krankheitsbild leiden, müssen mehrmals Untersucht werden. Eine wichtige Untersuchungsmethode ist die Augenhintergrundspiegelung. In der Regel werden die Untersuchungen ab der sechsten Woche nach der Geburt durchgeführt. Augenärztliche Untersuchungen sind dann lebenslang notwendig.
In der anfänglichen Phase ist meist keine Therapie notwendig, da sich eine körpereigene Spontanheilung entwickelt. Ab dem dritten ROP-Krankheitsstadium, das fachärztlich definiert ist, kann eine Therapie sinnvoll sein. Die Therapie erfolgt meist mit Laserlicht (Verödung) und nur in schweren Krankheitsfällen operativ.
Gegen Netzhautablösungen gibt es keine Prophylaxe. Risikofaktoren, die Frühgeborenenretinopathie begünstigen sind: das Gestationsalter unter 33 Wochen, ein Geburtsgewicht unter 2500 g und Sauerstofftherapien über einen längeren Zeitraum.
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