Autismus stellt gerade im frühkindlichen Stadium eine schwere Entwicklungsstörung dar. Frühkindlicher Autismus tritt innerhalb der ersten drei Jahre auf und führt bei den betroffenen Kindern zu schweren Beziehungs- und Kommunikationsdefiziten. Die Kinder vermeiden Körper- und Blickkontakt und kapseln sich völlig von der Außenwelt ab. Einige der typischen Merkmale sind zum Beispiel die leichte Erregbarkeit auf Umwelteinflüsse oder auch eigenartige Bewegungsmuster sowie Ausdrucksstörungen der Mimik, Gestik und der Sprache. Treten die Störungen nach dem dritten Lebensjahr auf und erfüllen nicht alle medizinischen Diagnosekriterien, so spricht man von atypischem Autismus. Es gibt bei der Beurteilung von Autismussymptomen auch Grenzbereiche zu Symptomen anderer phychischer Krankheiten und Fachdiskussionen darüber, wann Autismus vorliegt. Nach internationalen Studien “erkranken” 4-5 Kinder von 10.000 an Autismus.
Trotz intensiver Forschung sind die Ursachen bis heute nicht geklärt. Es gibt zahlreiche Theorieansätze, die diskutiert und erforscht werden. Allgemein kann “Erkrankungskombination” von Genen, die für die Gehirnentwicklung zuständig sind, verantwortlich sein - dabei weisen Studien aus, dass ein Zusammenhang besteht zwischen dem fortgeschrittenen Alter des Vaters (+40) und der Anzahl der Autismus-Erkrankungen. Hirnschädigungen in Bezug auf Autismus sind in Fachkreisen umstritten. Für die Erkrankung können aber auch bestimmte biochemische Besonderheiten verantwortlich sein. Bestimmte Hormon- und Neurotransmitterstörungen (Nervenzelleninformation) oder Veränderungen können Autismus fördern. Darüberhinaus gibt es zahlreiche individuelle Autismus-Theorien von Forschern und Fachärzten, die hier im speziellen nicht aufgeführt werden.
Die Ausprägung und Beziehung der einzelnen Symptome sind von Kind zu Kind unterschiedlich. In vielen Fällen treten die aufgeführten Symptome auf. Selbststimulierende Verhaltensweisen, verbunden mit Schlaf- und Essstörungen treten oft auf. Exzessives, zwanghaftes und wiederholtes Festhalten an einer Sache oder Themen sowie engstirnige Verhaltensmuster sind gerade für die Eltern sehr belastend im Umgang mit dem Kind. “Komische” Bewegungen und unangemessenes Verhalten kennzeichnen ebenfalls die Krankheit. Oft erreichen autistische Kinder hohe Testergebnisse bei schwierigen Intelligenztests. Allerdings ist die Bandbreite von geistigen Behinderungen bis Genie sehr groß.
Die Diagnose von Autismus fällt oft schwierig aus. Jungen sind im Verhältnis 4/1 mehr von Autismus betroffen. Auch der Bekanntheitsgrad der Erkrankung und der Symptome sind von Kultur zu Kultur verschieden. Auch die Symptome können sich mit anderen Erkrankungen überschneidend zeigen, wie zum Beispiel in Zusammenhang mit: ADHS, Epilepsie, Depressionen und zahlreichen psychischen Zwangs- und Verhaltensstörungen. Man grenzt Autismus von Schizophrenie durch die beim Autismus fehlenden Wahn- und Halluzinationsstörungen ab. In jedem Fall sollte man beim Auftreten der Symptome und den beschriebenen Verhaltensmerkmalen einen Arzt aufsuchen, um das Verhalten und evtl. Grunderkrankungen frühzeitig zu klären.
Autismus ist nicht heilbar, vielmehr stehen, auf das Kind und seine Umwelt bezogene, pädagogische und therapeutische Ansätze im Mittelpunkt der gesundheitlichen und sozialen Versorgung. Es gibt einige Therapien, die bisher erfolgversprechend eingesetzt werden. Einige Therapieansätze haben wir hier kurz aufgeführt. Hierzu gehört die Verhaltenstherapie, die vor allem das stereotype Verhalten oder auch den Umgang mit Erregungen und oft einhergehender Aggressivität therapieren kann. Es gibt auch Therapieansätze, die einen anderen wissenschaftstheoretischen und verhaltensanalytischen Ansatz haben. Es gibt hier ganzheitliche Therapien, die auf die Erkennung und Förderung der individuellen Fähigkeiten und Verhaltsweisen angelegt sind, und die mit Hilfe der Bezugspersonen durchgeführt wird. Je nach Art und Grad der Erkrankung können physiotherapeutische Therapien, sowie ergotherapeutische und logopädische Anwendungen hilfreich sein. Ein Teil der gesamtheitlichen Therapie sind Medikamente, die je nach Krankheitsform und den Symptomen eingesetzt werden können.
Liegt der Verdacht nahe, dass Autismus oder auch andere psychische Erkrankungen vorliegen könnten, so sollte ein Arzt aufgesucht werden, um eine mögliche Erkrankung schon früh zu diagnostizieren bzw. aufkommende Beziehungskonflikte professionell zu behandeln. Es gibt zahlreiche öffentliche Einrichtungen und Institutionen, die auf Autismus und Therapien spezialisiert sind. Nähere Auskünfte erhalten Sie bei Ihrem Arzt oder bei den Gesundheitsämtern und Krankenkassen.
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