Diphtherie ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch Schutzimpfungen in den letzten Jahren in den Industrieländern seltener geworden ist. Die Infektionskrankheit kann in jedem Alter auftreten, besonders betroffen sind aber Kinder. Die bakterielle Infektion, die durch die Luft übertragen wird, oder in seltenen Fällen auch durch Schmierinfektion, führt zu Schädigungen der Schleimhäute und anderer Organe auf Grund der Abgabe von Gift und kann in vielen Fällen tödlich verlaufen. Diphtherie ist nach dem Infektionsschutzgesetz in Deutschland meldepflichtig.
Diphtherie ist eine durch Bakterien der Gattung “Corynebacterium diphtherie” ausgelöste, bakterielle Infektion mit toxischer Wirkung. Die Infektion wird durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragen und kommt in jedem Alter vor. Meist ist der Mund-Nasen-Rachenraum bevorzugter Infektionsweg. Die Symptome treten innerhalb eines Tages bis zu einer Woche auf (Inkubationszeit). Die Ansteckungsgefahr bleibt, so lange der Erreger aktiv ist. Über die Immunität gegen die Bakterien geben spezielle Tests Auskunft.
In der ersten Phase kommt es zu Entzündungen der Schleimhaut, die einhergehen mit Halsschmerzen, belegter weißlicher Zunge, Schluckbeschwerden und manchmal leichtem Fieber, das stark ansteigen kann sowie untypischen Begleitsymptomen, wie Übelkeit oder auch Gliederschmerzen. Die Erkrankung und die Symptome können in bestimmte Krankheitsverläufe unterteilt werden, die von giftigen (toxischen) Ausscheidungen der Bakterien in lokale Körperregionen und weiterführend in andere Organe definiert werden. Man unterscheidet dementsprechend in: Nasen-, Rachen-, Kehlkopfdiphtherien - oder in atemwegsbezogene oder den gesamten Organismus betreffende Diphtherie-Formen (Progrediente Diphtherie oder Toxische Diphtherie). Die schwerste und seltenste Form der Infektionskrankheit betrifft den Kehlkopf. (“Echter” Krupp). Hier kann es auf Grund der Verengung am Luftröhreneingang zu panischer Luftnot kommen bis hin zu Erstickungsanfällen. Typisches Symptom bei der Nasendiphtherie ist oft die Mundatmung, die auf Grund von eitrigen, manchmal blutigen Belägen am Naseneingang ausgelöst wird. Bei der Rachendiphtherie kommt es zu Rachen- und Mandelentzündungen, verbunden mit Fieber und Lymphknotenschwellungen. Typisch ist hier auch der Mundgeruch. Bei der toxischen Diphtherie kommt es zu vielen organischen Funktionsstörungen (Herz, Niere, Lunge) durch das Toxin. Dies kann lebensbedrohliche bis tödliche Folgen haben.
Treten die beschriebenen Symptome in Verbindung auf oder besteht der wage Verdacht, dass es sich um Diphtherie handelt, muss sofort ein Arzt aufgesucht werden. Jeder fünfte Diphtherie-Fall endet tödlich. Der Arzt kann anhand der Symptome und einer bakteriellen Abstrichuntersuchung Diphtherie diagnostizieren. Die Behandlung setzt sofort bei Verdacht ein.
Je eher die toxischen Erkrankungen und der weitere Verlauf bekämpft werden, desto größer sind die Heilungs- und Überlebenschancen. Die Diphtherietherapie besteht aus einer Vergabe von Antiserum und Antibiotika (z.B. Penicillin). Da die Therapie überwacht werden muss und Komplikationen auftauchen können, und sich die Therapie über Wochen hinziehen kann, wird zumeist eine Einweisung ins Krankenhaus empfohlen.
Es gibt nur einen Schutz gegen Diphtherie, und das ist die Impfung. Führen Sie Schutzimpfungen und Auffrischungsimpfungen nach Empfehlung Ihres Arztes durch. Grundsätzlich gilt: Gehen Sie bei Verdacht auf Diphtherie sofort zum Arzt!
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