Die Pflanzenfamilie der Orchideengewächse umfasst rund tausend Gattungen und Zehntausende von Arten. Die Artenvielzahl ist auch dadurch erklärbar, dass Orchideen auf allen Kontinenten der Erde anzutreffen sind. Die größte Artenvielfalt findet sich in subtropischen und tropischen Regionen Südamerikas und Asiens. In Europa und Asien findet man zusammen bis zu 60 typische Gattungen von Orchideengewächsen. Die Familie der Orchideengewächse wird in Unterfamilien eingeteilt. Diese Einteilungen haben sich im Laufe der spezifischen Pflanzengeschichte entwickelt und können bis heute noch variiert werden. Generell werden die Pflanzen nach ihren arttypischen Merkmalen eingeteilt. Mit den neuen technischen Analysemöglichkeiten spielt auch die Genbestimmung eine immer wichtigere Rolle bei der Kategorisierung von Orchideen. Man kann die Orchideen auch generell nach der Klimazonenherkunft einteilen, zum Beispiel Gewächse, die aus tropischen oder gemäßigten Zonen kommen. Um die Population der Orchideen weltweit zu schützen und den Handel zu kontrollieren, sind Orchideen Teil des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens (WA). Orchideen wurden auf Grund ihrer Schönheit und Düfte in vielen Hochkulturen der letzten zwei Jahrtausende als eine besondere Blume geschätzt. Orchideen wurden in den Kulturen sowohl als Zier- und Nutzpflanzen, als auch als Heilpflanzen geschätzt. Vor allem über die ehemalige Kolonialmacht England kamen viele fremde Orchideenarten nach Europa.
Orchideen werden weltweit in größter Zahl als Zierpflanzen gehandelt. Nur ein geringer Prozentanteil wird als Nutzpflanzen kultiviert. Das größte europäische Handelsland für Orchideen ist Holland. Viele der angebotenen Orchideen sind Orchideenhybriden, also gekreuzte Arten. Diese sind oft blütenprächtiger als die natürlich vorkommenden Arten. Die Zahl der verkauften Orchideen ist vor allem in Deutschland in den letzten zehn Jahren immer größer geworden. Besonders die Gattung der tropischen Phalaenopsis werden gehandelt. Unter die Phalaenopsis-Gattung fallen rund 70 Arten. Herkunftsregionen der Gattungen sind vor allem Regionen Indonesiens und Australiens. Viele der Arten wachsen auf anderen Pflanzen, die sie als Träger verwenden. Man kann diese auch Aufsitzerpflanzen nennen. Die Trägerschaft bringt unter anderem den Vorteil, dass die Pflanzen leichter an das Sonnenlicht kommen und vor allem in tropischen Gebieten vom schattigen Boden entfernt sind. Vor allem wegen den herrlichen Blütenfarben, der langen Blütezeit und der relativen Pflegeleichtigkeit, haben sich die Gattungen der Phalaenopsis bei Einsteigern und Liebhabern einen guten Ruf erworben. Die Stengel der Blüten können bis zu einem Meter wachsen. Die Arten der Phalaenopsis brauchen vor allem Licht (keine pralle Sonne) und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Man sollte die Blätter der Zierpflanzen oft mit weichem Wasser besprühen. Gerade in der Wachstumsphase sollte man die Orchideen nach den Herstellerangaben regelmäßig düngen. Der Preis für die unterschiedliche Orchideenhypriden gehen weit auseinander, oft ist die Qualität der Pflanze aber mit den Konditionen übereinstimmend.