Man unterscheidet zwischen einer Hodenentzündung (Orchitis) und einer Entzündung der Nebenhoden (Epididymitis). Meist handelt es sich um Infektionskrankheiten durch Bakterien oder Viren. Vor allem männliche Personen, die nach der Pubertät an speziellen Formen von Mumps erkranken, leiden an Hodenentzündungen und nachfolgend oft an Nebenhodenentzündungen. Nebenhodenentzündungen sind oft mit bakteriellen Infektionen der Harnwege verbunden.
Rund jeder vierte Patient, der an Mumps erkrankt, erleidet eine Hodenentzündung, die ein- und beidseitig auftreten kann. Bei Kindern und Jugendlichen kommt diese Begleiterkrankung nur seltener vor. Die Entzündung der Nebenhoden geht oft einher mit bakteriellen Infektionen der Harnwege. Die Tripper-Erkrankung war früher einer der Hauptverursacher.
Bei Patienten, die an Mumps erkranken, geht die Hodenentzündung oft einher mit einer Schwellung und vereinzelt starken Schmerzen an den betroffenen Hoden. Fieber tritt in Verbindung mit den Erkrankungen auf. Die Symptome bzw. die Erkrankung kann sich auf die Nebenhoden ausbreiten. Die Hodensackhaut ist errötet und stark erwärmt. Harnwegsbeschwerden, zum Beispiel beim Wasserlassen, treten auf. Nach ca. einer Woche lassen die Beschwerden nach.
Der Arzt kann durch Abtasten der Hoden und des Hodensacks eine erste Diagnose stellen. Urin-, Blut- und Ultraschalluntersuchungen können durchgeführt werden.
Bei der Behandlung können Schmerzmittel (Analgetika) und Suspensorien und Eispackungen eingesetzt werden. Bettruhe wird verordnet. Antibiotika kann bei Nebenhodenentzündungen verschrieben werden, allerdings helfen diese nicht bei der Mumpsorchitis. Bei Patienten, die noch nie an Mumps erkrankt sind, und so besonders gefährdet sind, können Antikörper gespritzt werden, um eine passive Immunisierung zu erreichen. Bei starken Entzündungen und Ausbreitungen des Entzündungsherdes kann ein operativer Eingriff notwendig sein. Bei falschen Antibiotika-Therapien kann es zu nachhaltigen Schäden der Hoden kommen (Unfruchtbarkeit). In wenigen Fällen kommt es nach der Hodenentzündung zu Hodenschrumpfungen.
Kombinationsschutzimpfungen (Mumps, Scharlach etc.) werden für Kinder ab dem 15-ten Lebensmonat angeboten.
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