Hodenhochstand - Maldescensus testis / Hodenretention

Definition

Unter Hodenretention versteht man den Zustand, bei dem ein oder beide Hoden aus der Bauchhöhle nicht in den Hodensack absteigen. Normal geschieht dies in der fetalen Entwicklung oder innerhalb des ersten Lebensjahres. Ist die Entwicklung der normalerweise absteigenden Hoden in den Hodensack gestört, spricht man überbegrifflich vom Hodenhochstand. Hodenhochstand betrifft in einer hohen Zahl Frühgeborene. Es gibt unterschiedliche Formen des Hodenhochstandes, die je nach Entwicklungsgrad und Lokalisation beurteilt werden.

Ursache

Selbstproduzierte Hormone und Hormone der Mutter steuern normalerweise den Abstieg der Hoden durch den Leistenkanal in den Hodensack (Descensus testis). Anatomische Fehlbildungen und eine Hormonfehlregulation bestimmter Hormone, z.B. Gonadotropin, können die Ursache für den Hodenhochstand sein. Bei sog. “Pendelhoden” sind die Hoden zwar im Hodensack, wandern aber bei Kälteeinwirkung in den Leistenkanal zurück.

Symptome

Meistens können die Hoden nicht in ihrer normalen Lage im Hodensack erfüllt werden und sind Richtung Bauchhöhle gewandert.

Diagnose

Der Hodenhochstand kann schon bei der Neugeborenenuntersuchung durchgeführt werden oder später im Säuglingsalter durch eine Tastuntersuchung der Hoden durchgeführt werden. Ultraschalluntersuchungen und weiterführende bildgebende Untersuchungsverfahren können je nach Diagnose eingesetzt werden.

Therapie

Es gibt unterschiedliche Therapieansätze je nach Form und Grad des Hodenhochstandes. Hodenhochstand kann zur Unfruchtbarkeit führen und sollte deshalb frühestmöglich behandelt werden. Es gibt die Möglichkeit, das Herabgleiten der Hoden durch eine Hormonbehandlung zu stimulieren. Dies geschieht häufig durch eine Regulation des Testosteronspiegels. Verschiedene Hormone (GnRH/HCG) können in einer Kombinationstherapie verabreicht werden. Operativ (Orchidopexie) kann der betroffene Hoden in die natürliche Hodensacklage gebracht werden. Die Therapie sollte im ersten Lebensjahr durchgeführt werden.

Prävention

Die Hoden sollten bei den Neugeborenen- und Säuglingsuntersuchungen beim Kinderarzt untersucht werden.

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