Sind die Kapseln und Bänder des Schultereckgelenks, zum Beispiel durch einen Sturz beim Sport, vollständig zerrissen, so spricht man von einer Schultereckgelenkssprengung, die in verschiedene Grade der Verletzung eingeteilt werden können. Es gibt unterschiedliche konservative und operative Behandlungsmethoden je nach Verletzungsbild.
Je nach Verletzungsgrad können Bänder gezerrt, teilweise gerissen oder komplett gerissen sein, einhergehend ab dem zweiten Grad mit Gelenkkapselschädigungen. Beim ersten Grad liegt nur eine Zerrung vor, beim dritten Grad sind alle indirekt und direkt stabilisierenden Bänder gerissen. In den Graden IV-VI werden nochmals bestimmte Formen der Schädigung unterteilt. Meistens treten die Verletzungen bei Sportaktivitäten wie: Skifahren, Reiten, Motorradfahren oder Fahrradfahren auf.
Sichtbar ist oft am Schlüsselbeinende ein so genannter Hochstand. Starke Schmerzen zusammen mit einem Funktionsverlust des betroffenen Arms und Schwellungen treten auf.
Handelt es sich nur um eine Zerrung des Gelenks, so kann der Arzt anhand der Schwellung, dem Druckschmerz und den spezifischen Funktionsstörungen eine erste Diagnose stellen. Beim zweiten und dritten Grad der Schultereckgelenkssprengung ist oft schon die typische Luxation (Fehlstellung) am Ende des Schlüsselbeins zu erkennen. Neben den klinischen Untersuchungen kann eine Röntgenuntersuchung durchgeführt werden.
In leichten Fällen der Verletzung wird ein spezieller Ruhigstellungsverband angelegt und nachfolgend eine krankengymnastische Behandlung durchgeführt. In schweren Fällen, in denen der ganze Bandapparat betroffen ist, kann eine Operation notwendig sein. Es gibt hier verschiedene medizinische Betrachtungsweisen. Es gibt Fachärzte, die eine Operation generell befürworten oder auch aus moderner medizinischer Sicht eher ablehnen.
Innerhalb der Soforthilfemaßnahmen sollte der Arm vor dem Körper in eine schonende Haltung gebracht werden, zum Beispiel durch ein Dreieckstuch mit Schlinge. Eis kann gegen die Schwellung eingesetzt werden.
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