Milzbrand oder auch Anthrax genannt, ist eine Infektionskrankheit, die in Industrieländern eher selten auftritt. Für die Infektionskrankheit ist der Erreger Bacillus anthracis verantwortlich. Menschen, die sich mit Milzbrand infizieren, sind davon hauptsächlich in warmen Ländern betroffen, wo intensive Tierhaltung (Schweine, Rinder etc.) betrieben wird. Milzbrand wird deshalb als Berufskrankheit bezeichnet. Milzbrand ist eine meldepflichtige Krankheit.
Milzbrand kann durch Kontakt mit Tieren oder tierischem Material über die Haut übertragen werden. Ebenso ist die Übertragung über die Atemluft mit Milzbrandsporen möglich. Darmmilzbrand kann durch Verzehr von infizierten Lebensmitteln vorkommen. Die Übertragung erfolgt vom Tier auf den Mensch, eine weitere Übertragung von Mensch zu Mensch ist normalerweise nicht möglich. Milzbrand-Bakterien werden auch als Biowaffen eingesetzt.
Man unterscheidet zwischen Haut-, Lungen- und Darmmilzbrand. Die Inkubationszeit kann zwischen wenigen Stunden und bis zu einer Woche liegen. Die Hautmilzbrand-Symptome sind in der Anfangszeit kleine rötliche Knoten mit einem schwarzen Punkt im Zentrum. Zunehmend werden diese zu eitrigen Bläschen, die sich vermehren und sich zu einem Milzbrandkarbukel entwickeln. Dies kann zu einer Blutvergiftung führen, wenn die Blutgefäße betroffen werden. In seltenen Fällen kommt es zum Lungenmilzbrand. Die ersten Symptome sind einer Erkältung gleich. In den folgenden Stadien kommt es zu einer Lungenentzündung mit blutigen Auswürfen, hohem Fieber und Schüttelfrost. Trotz Therapie sterben viele Menschen innerhalb von wenigen Tagen. Bei der ebenfalls seltenen Form des Darmmilzbrands treten zuerst Blähungen und Bauchschmerzen auf. Nachfolgend kommt es zu blutigen Durchfällen mit einer einhergehenden Bauchfellentzündung. Wie bei der Lungenmilzbrandinfektion verläuft die Krankheit trotz Therapie innerhalb von Tagen tödlich.
Der Erreger kann über Antikörpernachweis im Blut, Hautabstrichen, Speichel- und Stuhluntersuchungen nachgewiesen werden.
Je nach Krankheitsbild wird über Wochen hoch dosiertes Antibiotika verschrieben. Penicillin wird bei der häufigsten Form, dem Hautmilzbrand, eingesetzt. Einher geht die Therapie mit Medikamenten zur individuellen Beschwerdebekämpfung.
Eine spezifische Vorbeugung gegen Milzbrand gibt es bisher nicht. Gerade in tropischen und subtropischen Gebieten sollte man bei Haus- und Nutztieren mit dem Kontakt vorsichtig sein. Von der Einnahme von Antibiotika als Schutzmedikament wird gewarnt, da es zu einer Resistenzbildung im Körper kommen kann, die Antibiotika-Therapien erschweren können.
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