Lumbago oder Kreuzschmerzen gehören zu den in Deutschland meist verbreiteten Krankheitsbildern. Jeder zweite Deutsche hat mindestens einmal im Jahr Kreuzschmerzen. Kreuzschmerzen treten zwischen dem unteren Rippenwirbel und dem Gesäß auf. Betroffen ist meist die Lenden- und Kreuzbeinregion. Tritt ein schlagartiger starker und stechender Schmerz auf, verbunden mit Lähmungsgefühlen, Bewegungssperren oder Haltungsdefiziten, so spricht man vom Hexenschuss, der sich vom Ischiasleiden unterscheidet. Im Gegensatz zum Ischiassyndrom kommen die Symptome nicht von eigentlichen Nervenwurzelreizungen.
Rückenschmerzen gehen allgemein mit Bewegungsmangel und psychischen Belastungen im Alltag einher. Oft sind Wirbelsäulengelenke in ihrer Funktion geschädigt. Bei Jugendlichen können Schädigungen beim Wachstum der Wirbelsäule (Morbus Scheuermann) Funktions- und Haltungsschäden hervorrufen. Zahlreiche orthopädische, internistische und psychosomatische Ursachen können Kreuzschmerzen beschreiben.
Man unterscheidet in akute, zeitweilige, wiederkehrende und chronische Kreuzschmerzen. Beim Hexenschuss kommt es zu plötzlichen starken und stechenden Schmerzen. Teilweise können Lähmungsgefühle, Bewegungs- und Haltungsfunktionsstörungen auftreten.
Bei einem ersten Gespräch beim Arzt muss abgeklärt werden, wann und wo die Schmerzen auftreten. Sind die Ursachen der Kreuzschmerzen oder des Hexenschusses nur auf ein bestimmtes Ereignis zurückzuführen, so können die Symptome behandelt werden. Bei wiederkehrenden oder chronischen Schmerzen stehen dem Arzt mehrere Diagnosemethoden zur Verfügung. Bluttests, Röntgenuntersuchung, Computertomografie und Magnetresonanztomografie können Aufschluss über die Ursachen geben.
Schmerzmittel, Massagen, Krankengymnastik, aber auch Fangopackungen oder Akupunktur können je nach Krankheitsbild und den Symptomen eingesetzt werden. In chronischen Fällen muss ein individueller Behandlungsplan mit den Fachärzten abgestimmt werden. In schweren Fällen kann ein chirurgischer Eingriff notwendig werden.
Gerade Menschen, die ihre Tätigkeit im Sitzen ausüben, sollten auf genügend Ausgleichssport Wert legen. Krankengymnastik zur Stärkung und Stabilisierung des Stütz- und Bewegungsapparates kann in vielen Fällen hilfreich sein.
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