Gicht ist der Sammelbegriff für alle Stoffwechselstörungen, die mit einem erhöhten Harnsäurespiegel zusammen hängen. In Gelenken und verschiedenen Geweben kommt es zur Ablagerung von Harnsäurekristallen. Je höher der Harnsäurespiegel steigt, desto höher ist die Gefahr an Gicht zu erkranken. Frauen sind von Gicht weniger betroffen als Männer. Man schätzt, dass jeder fünfte Mann einen erhöhten Harnsäurespiegel hat. Man unterscheidet in primäre und sekundäre Gichtform.
Bei der öfter auftretenden primären Form kommt es zu einem Mangel (selten Überproduktion) in der Harnsäureproduktion der Niere. Andere Ursachen wie Blutarmut oder Zuckerkrankheit sind in der sekundären Form Ursache für die Gicht. Alkoholentzug (Bier), aber auch Diäten, können als Ursache für Gichtanfälle in Frage kommen.
In anfänglichen Stadien treten keine nennenswerten Beschwerden auf. In akuten Formen kommt es meist zu starken Gelenkschmerzen (oft Großzehengrundgelenk) verbunden mit Rötungen, Schwellungen und teilweise Fieber. Bei Ablagerungen von Harnsäurekristallen in den Organen kann es zu Organschädigungen, vor allem der Niere, kommen.
Zur Feststellung des Harnsäurespiegels wird eine Blutuntersuchung durchgeführt. Röntgenaufnahmen können Aufschluss geben über eine mögliche Schädigung der Gelenke. Diabetes-Tests gehören ebenso zur Untersuchung wie Blutdruckmessungen.
Im akuten Fall helfen kühlende Gelenkumschläge und schmerzlindernde sowie entzündungshemmende Medikamente. Medikamente werden auch verabreicht zum Hemmen der Harnsäurebildung und zum Fördern der Harnsäureausscheidung.
Übergewicht abbauen, in Absprache mit dem Arzt die Ernährung umstellen bzw. eine Diät durchführen. Viel Wasser trinken, mindestens zwei Liter am Tag. Alkohol- und Zigarettenkonsum einschränken oder ganz unterlassen.
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