Die heilende Wirkung von Pflanzen wurde erstmals schriftlich im alten Ägypten und in China dokumentiert. Die Heilpflanzen wurden vor allem verwendet, um Wunden zu heilen oder auch Zahnschmerzen zu lindern. Die Heilpflanzen wurden aber auch zu präventiven Behandlung eingesetzt, zum Beispiel bei der Verhütung. Je nach Region, Pflanzenvorkommen und Kulturkreis, wurden bestimmten Pflanzen heilende Wirkungen zugesprochen. Heute ist die Behandlung mit Heilpflanzen eine Alternative zur klassischen Schulmedizin. Die Verwendung von Heilpflanzen als natürliches Medikament, nennt man Pflanzenheilkunde oder Phytomedizin. Die Heilwirkung von Pflanzen kann sich auf die ganze Pflanze beziehen oder auch auf die Wirkung einzelner Substanzen beschränken. Im Pharmabereich ist man bemüht einzelne Substanzen zu selektieren, um einen bestimmten Behandlungserfolg zu gewährleisten, ohne das Nebenwirkungen auftreten. Einen besonderen Stellenwert hat die Heilpflanzenkunde bis heute in der Chinesischen Medizin, die sehr traditionell ausgerichtet ist. Die Chinesische Kräutermedizin ist über Jahrtausende überliefert worden. Typisch ist die Anwendungen nach bestimmten Heilsubstanzen. Um die Substanzen auch wirksam einzusetzen, ist die Zubereitungform besonders wichtig. In den meisten Fällen wurden die Heilpflanzen Oral eingenommen. Besonders bekannte Persönlichkeiten, die sich mit der Heilpflanzenkunde befassten, waren unter anderem Hippokrates, Sebastian Kneipp oder auch der Schweizer Pfarrer Johann Künzle.
Die Liste der Heilpflanzen und ihrer Wirkungsweise umfasst Tausende von Pflanzen oder Substanzen. Arnika wurde in vielen Kulturen zur Wundheilung eingesetzt. Das Essen von Äpfeln sollte schon immer den Magen-Darm-Trakt heilen. Die heilende Wirkung der Birne zielt vor allem auf das Nervensystem. Gänseblümchen sind seit langen für ihre blutreinigende Wirkung bekannt. Die Kur mit Gänseblümchen wirkt entwässernd und wird vor allem im Frühjahr durchgeführt. Gänseblümchen wirken aber auch bei rheumatischen Beschwerden, die vor allem im Winter auftreten. Fenchel wird oft bei Kinderkrankheiten eingesetzt. Die heilende Wirkung der Pflanze bezieht sich auf den Husten oder auch Bauchschmerzen. Fenchel kann auch bei Migräne heilend wirken. Ginseng ist als eine Heilpflanze bekannt, die sich positiv bei nervösen Spannungszuständen auswirkt. Auch soll sich der Wirkstoff positiv auf das Herz- Kreislaufsystem auswirken. Heidekraut ist ebenfalls ein klassisches Heilkraut, das sich auf die Nieren und Gelenke auswirkt. Wer gerade im Winter zu depressiven Episoden neigt, sollte sich mit der heilenden Wirkung des Johanniskraut befassen. Knoblauch ist eine universellen Heilpflanze gegen Alterserkrankungen. Knoblauch wird auch eingesetzt bei Bluthochdruck. Eine der Pflanzen, die als Zierpflanze oft im Garten verwendet wird, ist Lavendel. Lavendel kann bei Einschlafstörungen natürlich verwendet werden. Olivenblätter schützen das Immunsystem. Oliven unterstützen aber auch in vielfältiger Form die Verdauung. Wer Probleme mit Magenkrämpfen hat, kann auf die unterstützende Heilwirkung von Pfefferminze vertrauen. Menschen die an Herzproblemen leiden können sich natürlich mit Weißdorn behandeln. Generell sollte man sich Rat bei Gesundheitsexperten holen, da auch eine eventuelle Überdosierung mit Heilpflanzensubstanzen gefährlich sein kann. Viele Gartenpflanzen wirken auch toxisch.