Ein neues Auto, ein eigenes Haus, Renovierungskosten, vieles kann dazu führen, dass man einen Kredit aufnehmen muss. Durch viele verschiedene Kredite gelangt man schnell in die Schuldenfalle und die zu zahlenden Zinsen fressen einen auf. Aber hier gibt es verschiedene Wege, wie man diesem Übel abhelfen kann. Der eleganteste Weg ist sicherlich eine Umschuldung und diese macht sehr oft Sinn und dabei ist es fast egal, aus welchem Grund der Kredit aufgenommen worden ist.
Das klassische Beispiel für eine Umschuldung ist der Dispositionskredit, dem die Bank eigentlich fast jedem gewährt. Wird dieser dauerhaft in Anspruch genommen, werden Zinsen im Bereich zwischen 10% und 14% fällig, im Verhältnis zu anderen Krediten sehr teuer. Hier ist es ratsam, einen Verbraucherkredit zur Ablösung aufzunehmen, es lassen sich ohne Probleme 4% Zinsen und mehr einsparen. Aber nicht nur in diesem kapitalmäßig recht überschaubaren Kreditrahmen lassen sich Umschuldungen vornehmen, besonders lohnenswert sind sie im Bereich der Häuserfinanzierungen. Wer früher einen damals günstigen Kredit mit einer langen Zinsbindung abgeschlossen hat, zahlt im Moment zwischen 7% und 9% Zinsen, die günstigsten Anbieter heute liegen deutlich unterhalb der 5% Grenze. Hier spart man bei einer Umschuldung schnell mehrere 10.000 Euro.
Leider ist die Kündigung von Altkrediten nicht immer problemlos möglich, viele Banken verlangen dafür eine Vorfälligkeitsentschädigung, allgemein auch unter Strafzins bekannt. Dieser ist meistens nicht niedrig, aber bei sehr alten Verträgen, die noch hohe festgeschriebene Zinsen haben, kann sich eine Umschuldung trotz des Strafzinses lohnen. Noch einfacher lassen sich Kredite umschulden, bei denen die Bank kein Grundpfandrecht an der Immobilie besitzt, hier kann jeder Kreditnehmer den Vertrag mit einer Frist von drei Monaten kündigen. Aber neben einer Kündigung gibt es auch andere Möglichkeiten in den Genuss der derzeit niedrigen Zinsen zu kommen. Bei Verträgen mit Zinsbindung und einer Laufzeit von weniger als vier Jahren kann sich unter Umständen ein Forwarddarlehen lohnen. Dabei handelt es sich um nichts anderes als eine Anschlussfinanzierung, allerdings mit dem Unterschied, dass die Vertragsbedingungen und die Zinsen schon bis zu vier Jahre im Voraus festlegen kann. Kostenlos ist dieser Service der Banken selbstverständlich nicht, je nach Laufzeit werden zwischen 0,3% und 1% Zinsaufschlag berechnet. Eine Garantie für ein günstiges Darlehen hat man allerdings auch dann noch nicht. Entwickeln sich die Zinsen in den darauffolgenden Jahren noch weiter nach unten oder steigen zumindest nicht an, bleibt der Kreditnehmer auf einem recht teuren Darlehen sitzen, an das er nun zunächst wieder gebunden ist.
Neben Hausfinanzierungen und Dispositionskrediten ist eine Umschuldung auch bei Kreditnehmern sinnvoll, die viele verschiedene Kleinkredite aufgenommen haben. Diese kleinen Verbraucherkredite (bis 5.000€) haben meist eine geringe Laufzeit, dafür aber recht hohe Zinsen (~10%) und dann ist es sehr sinnvoll, einen Kredit mit einem größerem Kreditbetrag aufzunehmen und alle kleinen Kredite abzulösen.