Erschreckend viele Verbraucher haben so hohe Schulden, dass sie dringend Hilfe benötigen, um diese Belastungen wieder abzutragen. Ein Grund für diese negative Entwicklung ist das von der Wirtschaft geförderte Motto, erst zu konsumieren und später zu zahlen. Ob es sich um den Kauf eines Autos handelt oder den eines Computer, viele Firmen bieten ihren Kunden die Möglichkeit eines Kaufes auf Raten an, und das lassen sie sich teuer bezahlen. Der Verbraucher zahlt dafür mit hohen Kreditzinsen.
Auch die allgemeine Neigung, immer die neuesten Produkte haben zu müssen, führt dazu, dass sich viele Haushalte überschulden. Wenn man früher seine Möbel Jahrzehnte lang im Haus stehen hatte, so folgt man heute den ständig wechselnden Modetrends und schafft sich bereits nach wenigen Jahren moderneres Mobiliar an. Aber nicht nur das Konsumverhalten ist schuld an der zunehmenden Zahl der insolventen Verbraucher. Zeiten der Arbeitslosigkeit, Krankheit, Scheidung und andere Schicksalsschläge können jeden treffen und der Grund dafür sein, dass man in finanzielle Schwierigkeiten gerät, aus denen man ohne eine gute Schuldnerberatung nicht mehr heraus findet.
Das erste, was man tun muss, um seine Schulden abzubauen, ist, sich einen genauen Überblick über die monatlichen Einnahmen und Ausgaben zu verschaffen. Auf die Einnahmenseite gehört der Lohn, eventuelle Einnahmen aus Vermietung oder Verpachtung, staatliche Hilfen wie Arbeitslosengeld oder Kindergeld sowie alle Nebeneinkünfte. Die Ausgabenseite sollte man unterteilen in absolut notwendige Ausgaben wie Kosten für Miete, Strom, Heizung, Wasser, Lebensmittel und in Ausgaben für Dinge, auf die man notfalls auch verzichten könnte. Wer Schulden hat, muss wahrscheinlich eine Zeit lang auf die Anschaffung von Luxusgütern verzichten und kann sich auch keinen teuren Urlaub leisten.
Eine Schuldnerberatung kann Hilfen dazu geben, wie man seine Ausgaben reduzieren und eventuell seine Einnahmen erhöhen kann. Eine zusätzliche geringfügige Beschäftigung etwa würde das Haushaltsbudget spürbar aufbessern.
Um unnötige Kosten zu sparen, gehören alle Versicherungen sowie Handyverträge und Zeitschriftenabonnements auf den Prüfstand. Viele dieser Verträge sind entweder überflüssig oder es gibt günstigere Anbieter. Als nächstes sollte man das Gespräch mit den Gläubigern suchen. Vielleicht bieten sie eine Stundung der Verbindlichkeiten an. Da die Schuldner nicht immer selbstbewusst genug auftreten, kann es von Vorteil sein, bei Gesprächen mit Banken und Versicherungen die Hilfe von Schuldnerberatungen in Anspruch zu nehmen. Es lohnt sich auch, einmal mit dem Arbeitgeber darüber zu verhandeln, ob die Firma einem einen zinsgünstigen Kredit gewährt. Auch hier erhöht professionelle Beratung die Erfolgsaussichten.
Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichend sind, um die Schulden abzubauen, besteht die Möglichkeit, Privatinsolvenz anzumelden. Das bietet den Schuldnern die Chance, nach sechs Jahren entschuldet da zu stehen. Während dieser Zeit wird genau überprüft, ob keine unnötigen Ausgaben getätigt werden. Es wird ein genauer Plan erstellt, wie viel Geld man zum Leben behalten darf und wieviel an die verschiedenen Gläubiger zurück gezahlt werden muss. Schulden, die trotz dieser Maßnahmen nicht zurück gezahlt werden können, werden dann erlassen. Schuldnerberatungen helfen dabei, die erforderlichen Formalitäten zu erfüllen und begleiten die Ratsuchenden in dieser schwierigen Lebenssituation, damit sie alle staatlichen Auflagen erfüllen und nach Ablauf dieser Zeit wieder schuldenfrei da stehen können.