Glockenblumen

Die Glockenblume, lateinisch Campanula genannt, wurde im Jahr 2001 zur Blume des Jahres gewählt. Es existieren weltweit mehr als 200 Arten, darunter viele Wildformen. Die Botanik fasst sie zu einer eigenen Pflanzengattung, die sogenannten Glockenblumengewächse zusammen, innerhalb der großen Familie der Bedecktsamigen Pflanzen. Campanula heißt übersetzt Glocke und diesen Namen verdankt die Pflanzen ihrem glockenförmigen Blütenkelch. Glockenblumen sind bereits seit dem frühen Mittelalter bekannt.

Es gibt sehr niedrige Sorten die nur 10-20 cm hoch werden und sich sehr gut als Beet-Einfassung oder als attraktive Pflanzen für den Steingarten eignen. Diese Formen bilden üppige Polster oder breiten sich als wuchernde Pflanzenteppiche an einem sonnigen Standort flächig aus. Daneben gibt es Sorten, die bis zu 1m hoch werden. Diese hochgewachsenen Glockenblumenarten ergänzen sich im Blumenbeet sehr gut mit Fingerhut, Akelei und Ziergräser und passen hervorragend in naturnah gestaltete Gärten oder in mit Buchsbaum umrandete Bauerngartenbeete. Es gibt auch spezielle Züchtungen, die als Zimmerpflanze angeboten werden. Solche Glockenblumen bevorzugen dann einen eher kühlen Platz in der Wohnung.

Glockenblumen sind meist mehrjährige Stauden, die ursprünglich aus Südeuropa stammen. Sie haben sehr oft filzige und behaarte Blätter. Die Stängelblätter sitzen häufig unmittelbar an den standfesten, aufrechten Stielen. Die typischen Blütenglocken entstehen in den Blattachsen auf kurzen Blütenstielen, entweder in lockerer Traube von 1-8 Blüten oder in Rispen. Die vorherrschende Blütenfarbe ist ein leuchtendes blau, die Palette reicht von hellblau bis tiefviolett. Aber es gibt auch Glockenblumen die weiß oder rosa blühen, nur in seltenen Fällen kommen gelbe Blütenkelche vor. Es gibt Glockenblumen mit riesigen, becherförmigen Blüten und solche mit eher zarten kleinen Blütenglöckchen, wie sie vor allem die Wildformen besitzen. Manche Kulturformen zeichnen sich auch durch Doppelglocken aus.

Die Aussaat erfolgt je nach Sorte, von Mitte Mai an bis in den Juli hinein, direkt im Freiland auf ein vorbereitetes Saatbeet. Zum Keimen benötigen die Pflanzen eine Temperatur von 15-18 Grad und der Boden sollte möglichst gleichmäßig feucht gehalten werden. Gut ist es auch das Beet mit einem dünnen Vlies-Stoff abzudecken. Ungefähr 3 Wochen nach dem Aufgehen der Saat sollten die Keimlinge auf einen Abstand von 10 cm vereinzelt werden. Jungpflanzen können im August ausgepflanzt werden. Pflanzabstand 20-30 cm. Glockenblumen können im Garten überwintern und nur in sehr kalten Gegenden brauchen sie einen Winterschutz aus Reisig oder Stroh. Die ersten Blüten erscheinen dann in der Mitte des Folgejahres.

Glockenblumen stellen keine großen Ansprüche an den Gartenboden und brauchen keine besondere Pflege. Sie gedeihen gut in voller Sonne, haben aber auch nichts gegen einen Standort im Halbschatten. Lediglich die Waldglockenblume braucht unbedingt einen Platz im vollen Schatten. Zur Pflege reicht es aus, wenn die Blumen an trockenen Tagen gegossen werden. Optimale Bedingungen finden alle Glockenblumenarten vor, wenn der Boden sandig und nährstoffreich ist, aber auch mit einem normalen Gartenboden bescheiden sich die anspruchslosen Pflanzen. Glockenblumensamen breiten sich durch den Wind leicht selber aus.