Die Krankenkassen übernehmen die Kosten beim Zahnarzt oftmals nicht vollständig. Gerade wenn es um Zahnersatz geht, wird nur das medizinisch und optisch Notwendige von den Kassen übernommen. Leistungen wie einzelne Zahnimplantate oder qualitativ hochwertigeres Kronenmaterial sind vom Patienten selbst zu finanzieren. Nicht immer reichen die vorhandenen Finanzen für die Zahlung der Zahnarztrechnung aus. In einem solchen Falle gibt es die Möglichkeit einen Kredit für Zahnersatz aufzunehmen. Die meisten Zahnärzte rechnen die Behandlungen über ein zahnärztliches Rechenzentrum ab. Einige Zahnarztpraxen und ihre Rechenzentren arbeiten gemeinsam mit einer finanzierenden Bank und bieten ihren Patienten in der Praxis einen Kredit an. Der Patient sollte allerdings darauf achten, dass der Zinssatz höher sein kann, als bei der Kreditaufnahme über das Internet oder bei einer anderen Bank. Die Entscheidung für einen Kredit in der Praxis sollte der Patient daher erst treffen, wenn ein Kreditvergleich durchgeführt wurde.
Einige Zahnärzte haben allerdings auch sehr günstige Kreditangebote für ihre Patienten. Der Grund ist darin zu sehen, dass die Möglichkeit der Finanzierung die Patienten dazu bewegt, auch kostspieligere Behandlungen durchführen zu lassen. Rät der Zahnarzt zu einer teuren Behandlung, sollte um eine Bedenkzeit gebeten werden, da die Atmosphäre der Praxis nicht der richtige Ort für eine Kreditentscheidung ist. Im Zweifel raten Finanzexperten dazu, dass eine Zweitmeinung bei einem anderen Zahnarzt eingeholt wird. Kritiker stehen der Kreditvergabe in der Zahnarztpraxis mit Bedenken gegenüber, da sie befürchten, dass Behandlungen einzig aus dem Grund des Profits empfohlen werden und die medizinische Notwendigkeit außer Acht gelassen wird. Patienten sollten sich nicht auf dem Zahnarztstuhl zu einer Unterschrift oder einer Vereinbarung hinreißen lassen, sondern die Entscheidung für einen Kredit erst zu Hause treffen.
Entscheidet sich ein Patient für die Finanzierung des Zahnersatzes, muss der Kredit nicht zwangsläufig über den Zahnarzt vermittelt werden. Sind die Zinsen des Angebotes zu hoch, rentiert sich oftmals eine reguläre, zweckungebundene Kreditaufnahme bei der Hausbank oder einer Onlinebank. Vielen Patienten ist es zudem unangenehm, mit dem Zahnarzt über die finanzielle Situation zu sprechen. Sie befürchten, dass sie im Falle der Zahlungsunfähigkeit nicht mehr zu ihrem Zahnarzt gehen können. Die Finanzierung über ein neutrales Kreditinstitut kann in dem Fall als positiver gesehen werden.
Ein Kredit für Zahnersatz ist an bestimmte Voraussetzungen gebunden. Der Patient muss volljährig sein und ein regelmäßiges Einkommen nachweisen. Einträge in der Schufa können zur Ablehnung des Kreditantrags führen. Erst nach der Schufaüberprüfung bekommt der Patient mitgeteilt, ob die Finanzierung des Zahnersatzes möglich ist. Ein Kredit für Zahnersatz kann in der Regel ab einer Schuldsumme von 1000 Euro in Anspruch genommen werden. Die Zinssätze liegen zwischen sechs und acht Prozent. Bei dieser Kreditform ist der Zinssatz in der Regel für die gesamte Kreditlaufzeit gültig, so dass die Ratenhöhe konstant bleibt.