Freiberufler sind bei den Banken aufgrund des unregelmäßigen Einkommens keine kreditwürdigen Kunden. Selbst mit einer positiven Schufa-Auskunft und ihren oftmals herausragenden Qualifikationen werden sie bei der Vergabe von Darlehen häufig benachteiligt. Zu den Freiberuflern zählen so renommierte Berufe wie Ärzte, Journalisten, Steuerberater, Architekten, Ingenieure, Rechtsanwälte und viele andere. In Deutschland gibt es fast eine Million Menschen, die ihren Lebensunterhalt in freien Berufen erwerben. Im Unterschied zu Gewerbetreibenden, sind sie lediglich verpflichtet eine Einkommenssteuer zu zahlen, nicht jedoch Gewerbesteuern. Die Kreditvoraussetzungen und Bedingungen sind jedoch für beide Berufsgruppen identisch.
Mittlerweile gibt es einige Kreditinstitut, die sich auf die Vergabe von Krediten an freiberuflich tätige Personen spezialisiert haben. Allerdings müssen dafür zahlreiche Unterlagen und Dokumente bei der Beantragung vorgelegt werden, vom Einkommenssteuerbescheid über eine aktuelle betriebswirtschaftliche Auswertung bis hin zu den neuesten Kontoauszügen. Dazu kommt meistens eine formlose Vermögensaufstellung und der Nachweis eines den Lebensverhältnissen angepassten Einkommens. Die freiberufliche Tätigkeit sollte dabei bereits mindestens drei Jahre andauern. Damit müssen Selbstständige und Freiberufler wesentlich mehr Unterlagen vorlegen als ihre fest angestellten Kollegen. Der Grund für diese umfassenden Maßnahmen der Banken und Kreditinstitute sind die bei Freiberuflern oftmals nicht vorhandenen Sicherheiten in Form eines sicheren Gehalts. Oftmals werden deshalb Sicherheiten wie beispielsweise Immobilien gefordert, da zukünftige Gehälter anders als bei Angestellten nicht als Sicherheit eingesetzt werden können. Die Überprüfung aller dieser Unterlagen durch die Bank ist natürlich auch viel zeitintensiver als bei abhängig Beschäftigten.
Kredite für Freiberufler bei denen auf die Schufa-Auskunft oder Sicherheiten verzichtet wird, müssen über wesentlich höhere Zinsen bezahlt werden. Die Höhe eines solchen Kredits ist in den meisten Fällen jedoch begrenzt, teilweise können aber bis zu 50.000 Euro mit einem Kredit für Freiberufler gewährt werden. Die Laufzeiten sind bei diesen Darlehen eher kurz gehalten und liegen meistens zwischen 12 und 48 Monaten. Die Höhe der Zinsen der Kredite für Freiberufler stimmen in der Regel mit denen von gewöhnlichen Ratenkrediten überein. Zusätzlich erheben die Banken für diese Kredite eine Bearbeitungsgebühr, die durch den höheren Bearbeitungsaufwand gerechtfertigt wird. Diese beträgt etwa 2% bis 3% der Kreditsumme und wird auf die monatliche Kreditraten umgelegt. Die Details und Bedingungen eines Darlehens sind in den Kreditvereinbarungen schriftlich fixiert. Darin enthalten sind sowohl die Laufzeit, die Höhe der Zinsen als auch die monatlichen Rückzahlungsraten.
Derartige Kredite werden von Freiberufler aus verschiedenen Gründen nachgefragt, einerseits um größere private Anschaffungen zu tätigen und andererseits, um Investition zu finanzieren. Meistens dienen diese Ratenkredite jedoch privaten Zwecken, Investitionen können in vielen Fällen mit anderen Finanzierungsmodellen erheblich günstiger durchgeführt werden. Die im Internet verfügbaren Kreditrechner bieten eine sinnvolle Vergleichsmöglichkeit über die unterschiedlichen Bedingungen und Angebote der einzelnen Kreditinstitute. Ein Kreditantrag kann mittlerweile einfach über das Internet gestellt werden. Seriöse Anbieter erheben für eine solche Anfrage keinerlei zusätzliche Gebühren. Die Konditionen für Kredite die im Internet angeboten werden, sind meistens günstiger als bei den Geschäftsbanken.