Viele Rentner wollen sich trotz ihres hohen Lebensalters noch zahlreiche Wünsche erfüllen, so zum Beispiel eine lang ersehnte Urlaubsreise, ein neues Möbelstück oder aber ein neues Auto. Diese Wünsche können aufgrund kleiner Renten in vielen Fällen nicht immer bar bezahlt werden, die Aufnahme eines Kredites ist daher notwendig. Allerdings sind Rentner mit Kreditwunsch nicht bei allen Banken gern gesehen, denn aufgrund ihres hohen Alters sind mit der Kreditvergabe Risiken verbunden, die viele Banken nicht eingehen wollen. Und das, obwohl die Rentenzahlungen im Gegensatz zum Arbeitseinkommen jüngerer Personen 100%ig gesichert ist. Daher werden Kredite oft nur bis zu einem Alter von 60-65 Jahren vergeben, und dann auch nur mit Abschluss einer Risikolebensversicherung für den Todesfall.
Einige Banken, in erster Linie sind dies Direktbanken im Internet, haben mittlerweile aber die Personengruppe der Rentner als Zielgruppe entdeckt und bieten ihnen Kredite an. Diese Kredite für Rentner sind klassische Ratenkredite, die über einen fest gelegten Zeitraum zurückgezahlt werden. Dieser Zeitraum orientiert sich grundsätzlich an der gewünschten Ratenhöhe, bei Rentnerkrediten aber auch am Alter der Person. Vielfach ist die Kreditaufnahme sogar bereits ab einer Summe von 1.000 Euro möglich. Der maximale Kreditbetrag ist maßgeblich von der Bonität des Kunden und der eventuell vorgelegten Sicherheiten abhängig. So haben nun auch Rentner die Möglichkeit, die vielfältigen Angebote der Händler nutzen zu können und sich so Wünsche zu erfüllen. Volkswirtschaftlich gesehen ist dies ein großer Vorteil, denn die Rentner machen heute einen großen Teil der Bevölkerung aus, auch haben sie ausreichend Zeit, den Konsum nutzen zu können.
Die Grundvoraussetzung zur Vergabe von Rentnerkrediten, die oft auch als Pensionskredite bezeichnet werden, ist eine gesicherte Rentenzahlung. Die Höhe der Rente muss weiterhin zur Begleichung der Lebenshaltungskosten, der Mieten und sonstiger Kredite ausreichen. Um dies zu überprüfen, erstellen die Banken gemeinsam mit den Kreditantragstellern eine Haushaltsrechnung, bei der sowohl die Einnahmen als auch die Ausgaben gegenübergestellt werden. Diese Rechnung muss natürlich einen positiven Saldo ausweisen, denn hiervon muss später die Kreditrate bezahlt werden.
Eine weitere Voraussetzung für die Kreditvergabe an Rentner ist die Abfrage der Schufa-Daten. Diese führt heute jede Bank durch, die der Schufa angehört. Hier sind verschiedene Daten zu Bankgeschäften wie etwa von Kontoeröffnungen und verauslagten Kreditkarten gespeichert. Weiterhin werden aber auch Daten zu eventuell gekündigten Krediten bzw. Insolvenzeröffnungen erfasst. Solch negative Einträge machen Kreditvergaben generell unmöglich, auch wenn die anderen oben genannten Voraussetzungen erfüllt wurden.
Die Konditionen für einen Rentnerkredit sind, seit Einführung von Basel II, abhängig von der Kreditwürdigkeit des Antragstellers. Je besser diese von der Bank eingeschätzt wird, desto günstiger sind die Konditionen, denn desto weniger Risiko geht die Bank mit der Kreditvergabe ein. Die Kreditwürdigkeit wird heute anhand eines Scorings ermittelt, welches einen Punktewert zwischen 1-6 ergibt. Durchschnittlich müssen Kreditnehmer für einen Kredit für Rentner zwischen 8-12% p.a. bezahlen.
Um die Konditionen der verschiedenen Anbieter vergleichen zu können, stehen verschiedene Seiten im Internet zur Verfügung. Es wird in der Regel der effektive Jahreszins angegeben, wodurch ein Vergleich möglich ist. Wurde eine Bank mit topp Konditionen gefunden, ist es meist möglich, den Kreditantrag direkt online zu stellen. Zur nachträglichen Überprüfung und Kreditauszahlung müssen die Rentenbescheide sowie der unterschriebene Kreditantrag noch an die Bank gesendet werden.