Wenn man über Kredite spricht handelt es sich meist um Kredite für Selbständige, Familien, die sich Mobiliar anschaffen wollen oder Studenten, die einen Urlaub finanzieren wollen und dafür schnell eine größere Summe an Geld benötigen. Nur die Wenigsten denken bei Kreditsuchenden an Schüler. Obwohl die Nachfrage schon seit längerer Zeit besteht kommen nur sehr wenige Kreditanbieter diesem Wunsch nach. Als Grund hierfür gilt die Tatsache, dass Schüler meist über kein eigenes oder nur sehr geringes Einkommen verfügen, welches sie als Kreditnehmer unattraktiv macht. In der Regel müssen die Eltern für ihre Kinder bürgen, damit die Bank den Kredit akzeptiert. Für Schüler, die sich in der Ausbildung befinden und das 18. Lebensjahr erreicht haben gelten andere Konditionen. Sie können durchaus einen Kredit bei einer Bank bekommen, jedoch nur wenn sie während ihrer Ausbildung ein geregeltes Einkommen beziehen. Meist handelt es sich hierbei zwar nur um einen Kleinkredit, jedoch lassen sich auch auf diese Weise Wünsche erfüllen. Obwohl die Möglichkeit eines Kredites besteht sollten sich Schüler und Auszubildende gut überlegen, ob der Kredit sinnvoll ist, da eine Verschuldung in frühen Jahren für den beruflichen Werdegang eher hinderlich ist.
Statt eines Kredites können Schüler und Auszubildende auf das staatlich geregelte BAföG ausweichen. Dieses wird Schülern, die nicht mehr bei ihren Eltern leben zu 100% als staatlicher Zuschuss gewährt. Die Förderungshöhe hängt dabei von der Art der Ausbildung ab. Für weiterführende, allgemeinbildende Schulen und Berufsfachschulen ab der 10. Klasse sowie Fach- und Fachoberschulen beträgt der monatliche Förderungshöchstsatz zwischen 348 und 367 Euro. Gleiches gilt für Schüler, die eine Berufsfachschule besuchen. Schüler, die eine Abendhauptschule, Abendrealschule oder Berufsaufbauschule besuchen erhalten sogar zwischen 348 und 536 Euro.
Eine weitere seriöse Art des Schülerkredits ist der Bildungskredit, über dessen Bewilligung das Bundesverwaltungsamt entscheidet. Je nachdem, ob berechtigt können Schüler hier mit einer monatlichen Summe von 300 Euro rechnen. Die Förderungshöchstsumme beträgt hier 7200 Euro. Die erhaltene Summe ist nach Ablauf einer tilgungsfreien Zeit von vier Jahren nach Beginn der Auszahlung in Raten zu 120 Euro zurückzuzahlen.
Neben diesen seriösen und weitestgehend sicheren Kreditähnlichen Modellen für Schüler werden im Internet zahlreiche andere Angebote für Schülerkredite gemacht. Jedoch sollten sowohl Eltern als auch Schüler bei diesen Angeboten vorsichtig sein und sich vorher eingehend über den Anbieter und alle Konditionen informieren. Oftmals handelt es sich um unseriöse Anbieter, die hohe Zinssätze verlangen, die ihrerseits zu einer hohen Rückzahlungssumme führen. Schüler, die über keine finanziellen Sicherheiten verfügen sollten von einem Kredit absehen, um sich ihre Zukunft nicht schon vor dem Berufseintritt zu verbauen. Wer den Kredit jedoch unbedingt für den Berufseinstieg oder wichtige Anschaffungen benötigt sollte die Kreditsumme möglichst gering halten.