Baukredit

Der Traum vom eigenen Haus wird für die meisten Menschen nur Wirklichkeit, wenn sie eine Verschuldung in Kauf nehmen. Hier kommt der Baukredit ins Spiel. Er ermöglicht die Finanzierung eines Neu- oder Umbaus. Es sollten dabei aber immer die Kosten im Auge behalten werden, denn eine langjährige Verschuldung ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

Die meisten Banken werben bei ihren Baukrediten mit besonders niedrigen Zinsen. Davon sollte sich ein Kreditwilliger aber nicht blenden lassen. Denn es sind nicht allein die angebotenen Zinssätze, die einen Kredit am Ende günstig oder teuer werden lassen. In den meisten Fällen gibt es bei den sehr niedrigen Zinssätzen keine Zinsbindung, das heißt, dass wenn das allgemeine Zinsniveau steigt, auch der Zinssatz für den Baukredit steigt. Das kann schnell zur Kostenfalle werden, wenn sich die Zinsen zum Beispiel innerhalb kurzer Zeit verdoppeln. Daher wird empfohlen, einen Kreditvertrag mit einer Zinsbindung von mindestens zehn Jahren abzuschließen, besser noch sind die Zinsbindungen von 15 oder gar 20 Jahren. Der Kredit ist im Allgemeinen dadurch zwar etwas teurer, auf lange Sicht hin ist der Kreditnehmer damit aber auf der sicheren Seite, denn wenn die Zinsen steigen, zahlt er weiter nur seine niedrigen Zinsen.

Günstig für einen Baukredit wirkt sich auch die Eigenbeteiligung aus. Es wird empfohlen, diese bei rund 20 Prozent anzusetzen. Es gibt natürlich Banken, die eine Vollfinanzierung anbieten, dadurch sind aber die Zinssätze höher und der Kredit wird wieder teurer. Wer eine Eigenleistung ansetzen möchte, dem sei geraten, einen Selbstbehalt von fünf oder sechs Monatsgehältern festzulegen. Dieser Betrag dient als Sicherheit für unvorhergesehen Ausgaben. Schließlich muss auch das tägliche Leben weiter finanziert werden, der Kredit läuft nur für den Bau des Hauses. Viele Banken setzen außerdem voraus, dass der Kredit nur für den Bau und damit zusammenhängende Kosten ausgegeben werden darf. Sie lassen sich die Ausgaben durch Rechnungen, zum Beispiel der unterschiedlichen am Bau beteiligten Gewerke belegen. Oft sind nicht einmal die Nebenkosten im Baukredit enthalten. Diese können aber rasch mehrere Tausend Euro betragen. Notarkosten und anderen Umschreibungskosten für das Grundstück gehören beispielsweise dazu.

Bei einem Baukredit sollte unbedingt vor Abschluss des Vertrages mit der Bank verhandelt werden. Es sollte auch um die Stellen nach dem Komma, was die Zinsen betrifft, gefeilscht werden. Denn auch wenn es anfangs nur wenig Geld ist, was dadurch gespart werden kann, nach einer gewissen Zeit läuft damit ein ansehnlicher Betrag auf. Wenn möglich, sollte der Baukredit nicht nur bei einer Bank aufgenommen werden. Denn es bietet sich an, zum Beispiel bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau Förderkredite zu beantragen, die in der Regel günstiger sind, als ein normaler Baukredit. Es sollte möglich sein, Sondertilgungen vorzunehmen. Damit ist sicher gestellt, dass der Kredit auch vorzeitig abgelöst werden kann oder dass zumindest zusätzlich zu den üblichen Monatsraten weitere Zahlungen je nach finanzieller Situation getätigt werden können. Wichtig ist es auch, sich von der Bank einen Finanzierungsplan aufstellen zu lassen, denn erst damit wird ersichtlich, wie teuer der Kredit am Ende wirklich wird, beziehungsweise was der Bau des erträumten Hauses wirklich kosten wird.

Voraussetzung für die Gewährung eines Baukredites ist die Volljährigkeit und das Vorhandensein eines regelmäßigen Einkommens aus nichtselbstständiger Tätigkeit. Die Arbeit muss unbefristet sein, was anhand des Arbeitsvertrages nachgewiesen werden kann. Bonität wird natürlich ebenfalls vorausgesetzt, was durch die Einsicht in die Schufa festgestellt werden kann.