Hierzulande fristete die Chrysantheme jahrelang eine Schattendasein als `Friedhofsblume´. Doch ihre Formen- und Farbenvielfalt verschaffte ihr in letzter Zeit immer mehr Beliebtheit. In Asien gilt sie dagegen schon immer auch als Nahrungs- und Arzneimittel. Die Chrysantheme wird als Tee zur Behandlung von Erkältungskrankheiten eingesetzt, außerdem zum Würzen und Dekorieren von Speisen verwandt.
Der aus dem altgriechischen stammende Name Chrysantheme bedeutet so viel wie Goldblüte. Sie stammt ursprünglich aus China. Dort wird die Pflanze seit ca. 1700 Jahren gezüchtet. In China gilt sie als Zeichen für den Herbst und ein langes Leben. Im 15. Jahrhundert gelangten die Blütenpflanzen nach Japan. Hier gilt die Chrysantheme als Nationalpflanze und gleichzeitig als das Symbol des japanischen Kaiserhauses. Erst im 18. Jahrhundert kamen diese Pflanzen nach Europa. Sie begannen ihren Siegeszug von England, erst in Amerika und verbreiteten sich von Frankreich aus in ganz Europa. Mittlerweile sind die robusten Pflanzen auf der ganzen Welt beheimatet. Noch heute gibt es in Asien zahlreichen Parks und Gärten, in denen Chrysanthemen in Form von kunstvoll geschnittenen Figuren ausgestellt sind. Eine wesentliche Funktion haben die Blumen auch für den so genannten Cutaway, einen englischen Morgenanzug, der nur mit einer Chrysanthemenblüte im Knopfloch vollständig ist. Botanisch wird die Chrysantheme als Dendranthema bezeichnet.
Die Chrysanthemen gehören zur Familie der Korbblüter und umfassen mehrere tausend Arten. Sie können eine Wuchshöhe zwischen 50cm und maximal 80cm erreichen. Es gibt sowohl einjährige als auch zwei Jahre überdauernde Pflanzen. Die Blüten sind in den verschiedensten Farben zu finden. Die Palette reicht dabei von weiß oder gelb über orange und rot bis hin zu violetten Farbtönen. Die Blüten, die dem Betrachter wie ein Blütenkissen erscheinen, können die Form einer Kugel haben, aber auch strahlenförmig angeordnet sein. Des Weiteren gibt es außerdem schirm-, pompon-, pyramidenförmige Arten und Hochstämmchen. Zudem können die Blüten selbst einfach oder gefüllt sein. Die Chrysanthemen blühen zwischen Mai und Oktober, hauptsächlich jedoch im Herbst. Innerhalb der Wohnung halten die Blütenstände bei Temperaturen um 16° Celsius besonders lange. Die Pflanzen sind ziemlich robust, pflegeleicht und können auch im Freien einen Winter überdauern. Blühende Pflanzen im Außenbereich sollten zum Schutz gegen Frost mit einem Vlies abgedeckt werden. Um sich möglichst lange an den prachtvollen Pflanzen zu erfreuen, können die verblühten Pflanzen 5 cm über dem Boden abgeschnitten werden und dann in den Garten gepflanzt werden. Unter einer Schicht aus Laub und Zweigen von Nadelbäumen kommen sie dann problemlos über den Winter. Für die Chrysanthemen zu Hause ist die ausreichende Versorgung mit Nährstoffen von Bedeutung. Verlieren die Blätter ihre dunkelgrüne Färbung liegen wahrscheinlich Mangelerscheinungen vor. Ansonsten bevorzugen Chrysanthemen halbschattige Standorte, die weder zu trocken noch zu feucht sind. Vermehrt werden können Chrysanthemen einfach indem Triebe in ein Sand-Torf-Gemisch getopft werden. Während Blüten von Schnittblumen zwei bis drei Wochen halten, blühen die Artgenossen im Garten bis zu zwei Monaten.