Badminton

Badminton gehört zu den Rückschlagspielen, die eine lange kulturelle Tradition haben. In fast allen Hochkulturen wurden solche Spiele in unterschiedlicher Form durchgeführt. Mit gefiederten Objekten wurden sowohl in Indien als auch bei den Inkas Spiele abgehalten. In Europa war es vor allem in der Barockzeit höfische Mode Federball zu spielen. In Frankreich nannte man damals die Vorläufer des heutigen Badminton “Jeu de Volant”. Der Name Badminton leitet sich aus dem gleichnamigen englischen Landsitz ab, in dem das Spiel aus Indien kommend von Offizieren präsentiert wurde. Ende des 19. Jahrhunderts wurde auch der erste Verband in England gegründet. Seit dieser Zeit gibt es auch die internationalen Meisterschaften auf der Insel. Wie im Tennis “Wimbledon”, so haben auch die “All England Championships” im Badminton einen besonderen Stellenwert bei internationalen Turnieren. Anfang des 20. Jahrhunderts kam Badminton nach Deutschland. Deutschland hat in Europa nach England eine der längsten Traditionen im Badminton-Sport. Man schätzt, dass es heute rund fünf Millionen Freizeitspieler in Deutschland gibt, von denen rund 200.000 in Vereinen organisiert sind. Außerhalb Europas ist Badminton vor allem in den südostasiatischen Ländern überaus beliebt und hat teilweise einen Stellenwert, wie Fußball in Europa. Seit den 70er Jahren finden alle zwei Jahre die Weltmeisterschaften statt. Seit zwei Jahren sind die Weltmeisterschaften jährlich. Im internationalen Weltverband sind über 14 Millionen Mitglieder verzeichnet. Es gibt darüber hinaus auch internationale zweijährige Mannschaftswettbewerbe für Herren, Damen und gemischte Teams.

Die “Super Series” ist eine internationale Turnierserie von zwölf Wettbewerben, die mit Preisgelder von rund 200.000 Dollar pro Turnier ausgetragen wird. Acht Veranstaltungen finden in Asien statt und vier Turniere in Europa. In Deutschland findet momentan keine Veranstaltung in der Super Series statt. Turniere werden in Europa zur Zeit in England, Frankreich, Dänemark und der Schweiz organisiert. Seit den Olympischen Spielen in Barcelona 1992 ist Badminton auch als Sportart bei den Sommerspielen vertreten. Der Wettbewerb findet in fünf Disziplinen statt. Sowohl für die Spielfeldgröße als auch für die Netzaufhängung gibt es internationale Vorschriften. Wie im Tennis, gibt es im Badminton verschiedene Begrenzungen für Einzel- und Doppelwettbewerbe. Die Schläger und Saiten werden je nach sportlichen Ambitionen in verschiedenen Materialien und Härten angeboten. Bei Turnieren werden Federbälle mit Naturfedern verwendet. Die Bälle mit bestimmten Korkmaterialien und Federn kommen zumeist aus asiatischer Produktion und sind um die fünf Gramm leicht. Die Federbälle gibt es mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Flugeigenschaften. Es gibt ebenfalls unterschiedliche Schlaghaltungen und Schlagvariationen, die je nach Spielgeschehen eingesetzt werden. Seit dem Jahr 2006 gibt es die international übliche Rallypoint-Zählweise. Jeder Punkt zählt bis 21 in zwei Sätzen. Man muss zum Satzgewinn zwei Punkte Vorsprung haben. Aufschlagrecht hat der jeweilige Punktegewinner. Die Regeln sind im Ganzen im Deutschen Badmintonverband kommuniziert.