American Football hat eine über 150-jährige Tradition in den USA und entwickelte sich an den Universitäten der Ostküste der Vereinigten Staaten. American Football entspringt aus den Sportarten des europäischen Fußballs und dem Rugby. Ursprünglich war American Football eine Ballsportart, die von den Universitäten ausgetragen wurde. In den 30er Jahren des letzten Jahrtausends entwickelte sich eine eigenständige Profiliga - die National Football League (NFL). Bis heute ist diese US-Liga, eine der populärsten Profiligen der Welt. Seit den 70er Jahren ist American Football die beliebteste Sportart in den USA. Das Finale der NFL endet jährlich mit dem Super Bowl. Das Super-Bowl-Finale ist das weltweit meist gesehene Finale des internationalen Vereinssports. Der Pokal heisst Vince-Lombardi-Trophy, wurde bei Tiffany hergestellt und ist nach dem Trainer der ersten Football-Mannschaft benannt, der mit den Green Bay Packers den Super Bowl gewann. Bis zu 100 Millionen Zuschauer sehen das Finale, das in der Regel Anfang Februar jährlich stattfindet. Zu den erfolgreichsten Teams gehören unter anderem die Dallas Cowboys und die Pittsburgh Steelers. Gegeneinander treten die Sieger der American Football Conference und der National Football Conference an. Beide Ligen sind seit der Fusion in den 70er Jahren Bestandteil der NFL.
Seit den 70er Jahren gibt es auch die ersten American-Football-Vereinsmannschaften in Deutschland. Die Frankfurter Löwen und die Düsseldorf Panther waren die ersten Mannschaften, die in Deutschland den American Football begründeten. Die NFL-Europa-Serie, die von der amerikanischen NFL initiiert wurde, wurde nach dem Jahr 2007 nicht mehr durchgeführt. Mit dem Jahr 2008 findet die Spielserie des American Football Verband Deutschlands seinen Höhepunkt im German Bowl in der Commerzbank Arena Frankfurt. Das Finale findet jährlich im Herbst statt. Die German Football League (GFL) ist in eine Nord- und Südgruppe unterteilt, die jeweils aus sechs Mannschaften besteht. Seit den 90er Jahren gibt es in Deutschland auch einen regelmäßigen Spielbetrieb für die Damenmannschaften im American Football.
Die Regeln des American Footballs können je nach Dachorganisation durchaus abweichen. Der Grundgedanke des Spiels ist aber immer der Raumgewinn. Das Erreichen der Endzone (Touchdown) wird mit sechs Punkten belohnt. Der meist anschließende Kick durch die Stangen bringt einen weiteren Punkt. Kicks durch die Stangen bringen aus dem Spielgeschehen heraus drei Punkte (Field Goals). Grundsätzlich hat jede Mannschaft 11 Spieler. Jede der Position ist fest mit einer bestimmten Spielhandlung verbunden, so dass jede Art von Spieler gefragt ist. Man unterscheidet generell in die Defense, die verteidigende Mannschaft und die Offense, die angreifende Mannschaft. Der Football kann nach vorne getragen oder geworfen werden. Mit vier Spielzügen muss dabei ein Raumgewinn von zehn Yards erzielt werden. Gelingt der Raumgewinn nicht, wechselt das Angriffsrecht. Eine zentrale Spielrolle hat der Quarterback, der meist Versuch über eine Wurfaktion einen Mitspieler den Ball zuzuwerfen, um den nötigen Raumgewinn zu erzielen. Wird der Ball nicht gefangen und berührt den Boden, so ist der Spielzug unvollständig. Wird der Ball gefangen und vom Spieler weiter getragen endet der Spielzug, wenn der Spieler zu Boden gebracht wird oder das Spielfeld verlässt. Pass- und Laufspielzüge prägen den American Football. Die Spielzeit beträgt vier mal 15 Minuten, die sogenannten “Quater”. Die Spielzeit ist dabei eine Netto-Spielzeit. Die Halbzeitpause beträgt in der Regel 20 Minuten. Je nach Serie gibt es bei Gleichstand auch eine Overtime. Diese 15-minütige Verlängerung in der NFL wird nach dem Sudden-Death-Prinzip ausgetragen. Das Regelwerk des American Football ist eines der umfangreichsten Spielregelwerke der Welt und deshalb für den Laien schwer zu verstehen. Auf Grund der Komplexität des Spiels gibt es eine ganze Reihe von Schiedsrichtern, die das Spiel leiten und die Entscheidungen treffen. American Football ist auch sehr von der Strategie geprägt, so dass es sich anbietet zum Beispiel die jährlichen Super-Bowl-Endspiele im Fernsehen anzuschauen, um die Regeln des Spiels besser zu verstehen.