Der Begriff Stromtarif, bezeichnet die Kosten die einem Kunden in Zusammenhang mit der Stromversorgung und Nutzung entstehen. Die Abrechnung des Stromes erfolgt nach genauen Tarifkonditionen, die Stromkunde und Stromlieferant vertraglich vereinbart haben. Für Haushaltskunden setzt sich der Stromtarif aus drei Bestandteilen zusammen. Etwa 23% des Strompreises entstehen durch den Preis für die Stromlieferung. Dieser wird größtenteils durch die Preisentwicklungen an den Strombörsen, beispielsweise der EEX in Leipzig, bestimmt. In diesem Stromtarifanteil, sind auch die Gewinne der Stromanbieter einkalkuliert. Für die Nutzung des Netzes, zur Versorgung der Kunden mit Strom, wird ein Nutzungsentgelt fällig. Damit wird der Transport und die Verteilung des Stromes durch örtliche Verteilsnetzbetreiber bezahlt Für die Nutzung des Netzes werden ca 36% des Strompreises fällig. Den größten Anteil des Strompreises, nämlich ca 41%, machen Steuern und Abgaben aus. So werden beispielsweise Zahlungen für die Einräumung von Wegerechten an die Kommunen fällig. Und auch die Ökosteuer, die klimapolitische Ziele und deren Durchsetzung fördern soll, wird in diesem Bereich fällig. Sowie natürlich die vom Staat erhobene Mehrwertsteuer.
Der Strom für Gewerbekunden und Grossabnehmer wie die Industrie, kann von der preislichen Zusammensetzung sehr von den Tarifen für Haushaltsabnehmer abweichen. Vor allem Sonderkunden haben die Möglichkeit, aufgrund der großen Abnahmemengen von Strom, individuelle Tarife mit dem Stromanbieter auszuhandeln. Bei der Rechnung sind Steuern, Umlagen, Abgaben und das Netznutzungsentgelt entweder seperat aufgeführt oder werden in einem Arbeitspreis zusammengefasst. Für Sondertarife schreibt der Gesetzgeber jedoch die einzelne Auflistung aller Komponenten, die zum Stromtarif gehören, vor. Auch die Mehrwertsteuer muss auf der Stromabrechnung immer seperat ausgewiesen sein. Interessiert man sich als Kunde für die genaue Zusammensetzung des Strompreises, so hat man die Möglichkeit sich beim Anbieter danach zu erkundigen.
Ein Großteil des in Deutschland produzierten Strome, entsteht durch die Verwendung von fossilen oder nuklearen Engergiequellen. Zu den fossilen Energiequellen gehören Braun- und Steinkohle sowie Erdöl. Diese werden genutzt um Dampfkraftwerke anzufeuern. Die beim Verbrennungsprozess entstehende Wäremeenergie, wird genutzt um Wasser zu Wasserdampf zu wandeln. Der Wasserdampf treibt dann eine Turbine mechanisch an die mit einem Generator verbunden ist, der die elektrische Energie gewinnt. Ein großer Nachteil der fossilen Energieträger ist, dass sie nur in begrenztem Umfang vorhanden sind. Der Vorrat an ihnen also irgendwann einmal zu Ende ist und somit auch die Stromgewinnung aus diesen Energieträgern. In Kernkraftwerken wird die Engergie bei nuklearer Kernspaltung gewonnen. Wird Uran oder Plutonium im Kern gespaltet, so entstehen Energie und Neutronen. Diese Neutronen führen wiederum zu weitern Spaltungen, so dass eine Kettenreaktion entsteht. Die so frei werdende Energie wird beim Kernreaktor kontrolliert genutzt und gespeichert. Trotz hoher Sicherheitsstandards bei Kernkraftwerken, kam es in der Vergangenheit immer wieder zu nuklearen Unfällen. Ökostrom wird aus erneuerbaren Engergiequellen gewonnen. Diese haben den großen Vorteil ständig von der Natur nachgeliefert werden und so quasi nie zur Neige gehen. Ökostrom wird vor allem aus Wind, Wasserkraft, Biomasse und Sonne gewonnen. In Zukunft wird diese Art der Stromerzeugung an Bedeutung zunehmen.
Wichtig für den Stromkunden zu wissen ist, dass er jederzeit die Mögichkeit hat seinen Stromanbieter zu wechseln. Doch vor dem Wechsel sollten die Stromtarife verschiedener Anbieter genau verglichen werden. Dabei sollte das Augenmerk des Kunden, nicht nur auf dem Festpreis liegen. Auch die Bedingungen des jeweiligen Tarifes sollten Beachtung finden. In den Strombilanzen der Anbieter können Kunden, im Vorfeld des Wechsels nachprüfen wieviel Prozent des Stromes aus erneuerbaren Energien stammen. Denn je grösser der Anteil des Ökostromes ist, desto verantwortungsvoller geht der Stromanbieter mit der Natur und Ressourcen um. Und das wird sich in Zukunft, auch für die Kunden auszahlen.