Blitzeinschläge sind die Hauptursache für Überspannungen. Dabei kann ein Schaden nicht nur dann entstehen, wenn der Blitz direkt in das Haus einschlägt, sondern auch dann, wenn zu große Potentialunterschiede entstehen. Unter Potential versteht man die elektrische Spannung. Spannungsunterschiede können das Stromnetz überbelasten. Die Folge sind Schäden an elektrischen Geräten, schlimmstenfalls Brände.
Um dies zu vermeiden, verwenden viele Verbraucher Steckdosen mit Überspannungssicherung. Dies allein reicht aber als Schutz nicht aus. In der Regel sind Geräte wie PC und Fernseher an weitere Geräte angeschlossen. Eine Überspannung von Telefon- oder Antennenanlagen kann also sehr wohl noch Computer und Fernseher in Folge schädigen. Einen sicheren Schutz erreicht man nur durch den Einbau einer Potentialausgleichsschiene und von Überspannungsableitern. Damit sind nicht nur Strom, Wasser, Gas, sondern auch Telefon und Kabel vor zu hohen Spannungen geschützt. Wichtig ist, dass eine Potentialausgleichschiene so eingebaut wird, dass sie die Stromspannungen gleich bei Eintritt in das Gebäude ausgleicht. Jeder Meter Überspannung im Gebäude kann Schäden anrichten. Denken Sie daran: Selbst Blitzeinschläge in zwei Kilometer Entfernung können noch Überspannungen in Ihrem Haus auslösen.
Bei bestimmten Gebäuden schreibt der Gesetzgeber einen besonderen Blitzschutz vor. Dies sind einmal Gebäude, die allein von ihrer Lage her gefährdet sind. Dazu zählen Bauten in Höhenlagen und exponierter Position, aber auch Häuser bestimmter Bauart wie zum Beispiel Holzhäuser. Blitzschutzanlagen sind ebenso vorgeschrieben für Bauten öffentlicher Nutzung. Je nach Lage, Bauart oder Nutzung ist also eine gesonderte Blitzschutzsicherung für bestimmte Gebäude erforderlich. Der Architekt wird in diesem Fall das Risiko eines Blitzeinschlages für das jeweilige Gebäude kalkulieren und entsprechende Sicherungsmaßnahmen vornehmen. Dabei handelt es sich einmal um den äußeren Blitzschutz und zum zweiten um den inneren Blitzschutz. Zum äußeren Blitzschutz gehören Blitzableiter und Erdungen sowie Fangleitungen. Der innere Blitzschutz ist der schon erwähnte Potentialausgleich und Überspannungsschutz. Beide funktionieren nur in Kombination.
Überspannungen können aber auch innerhalb eines Gebäudes entstehen. In der Nähe von Leuchtstoffröhren beispielsweise können Spannungen bis zu 20.000 Volt auftreten. Auch Lüftermotoren führen zu hohen Spannungen. Es ist also durchaus angebracht, auch innerhalb eines Wohngebäudes über einen getrennten Spannungsschutz nachzudenken. Unbedingt tun sollten Sie dies, wenn Sie besonders teure elektrische Geräte besitzen. In Büroräumen ist dies ebenso zu empfehlen, wenn die Arbeit Ihrer Firma von der Nutzung der PCs und Telefone abhängig ist. Ein Ausfall dieser Geräte auch nur für kurze Zeit ist um ein Vielfaches teurer. Für öffentliche Einrichtungen wie Krankenhäuser und Atomkraftwerke gibt es natürlich weitergehende gesetzliche Auflagen. Sie müssen alle drei vorgeschriebenen Stufen des Überspannungsschutzes vornehmen. Es gibt den Grobschutz, den Mittelschutz und den Feinschutz gegen Überspannung. Sie mindern in unterschiedlicher Intensität die Stromspannung und erreichen so einen entsprechend schnelleren und sichereren Potentialausgleich. Jede Stufe baut dabei auf der zuvor auf.
Zusammenfassend ist zu erwähnen, dass Schäden durch direkten Blitzeinschlag durch die Hausratversicherung abgedeckt sind. Versicherungen versichern auch indirekte Schäden wie Überspannungsschäden an allen Geräten, die zum Hausrat gehören. Weitergehende Schäden sind nur unter bestimmten Bedingungen versichert. Bei Neuabschlüssen von Hausratversicherungen geht die Versicherung von einem Großteil neuer Geräte aus, die heutzutage in der Regel über einen eingebauten Blitz- und Überspannungsschutz verfügen. Indirekte Überspannungsschäden sind daher in der Versicherungspolice abgesichert.