Wasserschäden gehören zu den meist gemeldeten Schäden bei Versicherungen. Wasserrohrbrüche sind für den Hauptteil aller Wasserschäden verantwortlich. Alte oder beschädigte Wasserleitungen richten großen Schaden an Gebäuden an. In der Nähe von Flüssen oder in Gegenden mit hohem Grundwasserstand sind auch Hochwasser und Überschwemmungen für Gebäudeschäden verantwortlich. Die dritte, seltenere Ursache sind Schäden durch Löschwasser. Allen gemein ist, dass schnelles Handeln erforderlich ist, um Dauerschäden zu vermeiden. Schließlich werden nicht nur Möbel, Teppiche und Tapeten in Mitleidenschaft gezogen, feuchte Wände und Decken sind Brutstätten für Schimmelpilze.
Nach Feststellung eines Wasserschadens sollte man zuerst die Ursache ergründen. Handelt es sich um einen Wasserrohrbruch, so gilt es zunächst alle Hauptwasserventile abzusperren. Schalten Sie auch möglichst alle Sicherungen aus, damit es keinen Kurzschluss gibt. Sollten Sie eine getrennte Notstromversorgung haben, so müssen Sie auch diese umgehend abschalten. Danach sollten Sie als Mieter den Vermieter verständigen, als Eigentümer den Sanitärfachmann anrufen. In der Zwischenzeit sollten Sie Möbel und mobile Gegenstände retten und an einen sicheren, trockenen Platz bringen. Ist der Keller vollgelaufen, sollten Sie das Wasser rasch abpumpen oder mit Eimern entfernen. Bei einem Wasserschaden wischen Sie die Wasserlachen weg, damit kein stehendes Wasser entsteht. Je länger Wasser auf einer Stelle verbleibt, um so tiefer dringt es in Boden oder Wände ein. Umso größer ist der Schaden und umso länger dauert auch die Trockenlegung. Öffnen Sie die Fenster, um trockene Luft herein zu lassen. Besorgen Sie sich Raumentfeuchter, um die Trocknung zu beschleunigen.
Der gerufene Sanitärfachmann bringt einen Luft- oder Raumentfeuchter meistens ungefragt mit. Er ist auch derjenige, der genau feststellen kann, wo sich die Ursache des Wasserschadens befindet. Mittels Druckprobe oder einer Begutachtung typischer Stellen kann er den Schaden eingrenzen. Das Problem ist, dass Wasserschäden oft nicht in Nähe der beschädigten Leitung, sondern an ganz anderer Stelle auftreten. Wasser sucht sich seinen Weg. Deshalb kann es sein, dass ein Wasserschaden im Schlafzimmer seiner Ursache in einer undichten Fuge im daneben liegenden Badezimmer hat. Schwierig ist es, wenn Wasser in den Estrich eingedrungen ist. Dann müssen Aggregate das Wasser herausdrücken. Jede Minute zählt, in der Sie den Wasserschaden früher entdecken und beseitigen.
Bei Überschwemmungen durch einen zu hohen Wasserpegelstand des Flusses oder einen zu hohen Grundwasserspiegel gilt Ähnliches. Dieses Wasser kommt meist von unten, betroffen sind daher in der Regel zuerst Kellerräume. Auch in diesem Fall muss das Wasser schnellstmöglich entfernt werden. Mit Eimern ist es oft nicht getan, durch den plötzlichen Druck dringt meist so viel Wasser gleichzeitig ein, dass es nur durch Abpumpen entfernt werden kann.
Egal, ob Wasserrohrbruch oder Überschwemmung: Wasserschäden sollten schnellstmöglich beseitigt werden, um Schimmelbefall, Hausschwamm und Bauschäden zu vermeiden. Auch wenn Wasserschäden wie Leitungsschäden mit der Hausratversicherung abgedeckt sind, so werden die Kosten für zu spät angezeigte Folgeschäden von den Versicherungen meist abgelehnt. Schauen Sie in Ihren Versicherungsvertrag und erweitern Sie Ihren Versicherungsschutz gegebenenfalls um eine Elementarschadenversicherung. Nur sie deckt Schäden durch Grundwasser, Hochwasser und Niederschläge ab. In den meisten Policen ist eine Abdeckung von Schäden durch Sturmflut oder Grundwasser aber ausgeschlossen. In besonders gefährdeten Gebieten ist der Abschluss einer Elementarschadenversicherung überhaupt nicht möglich. Lassen Sie sich deshalb unbedingt von einem Fachmann beraten, welcher Versicherungsschutz für Sie gegen Wasserschaden und Überschwemmung in Frage kommt.