Aquilegia vulgaris, so der wissenschaftliche Name der Akelei, gehört zu den Hahnenfußgewächsen und heißt bei uns Gewöhnliche Akelei, Gemeine Akelei oder auch Wald-Akelei. Ihr deutscher Name “Akelei” ging aus dem Lateinischen hervor. Ihre auffallende Blütenform inspirierte zu vielen Namen wie Elfenschuh, Zigeunerglocken, Teufelsglocken, Kaiserglocken, Narrenkappen und Tintenglocken, die ihr von der Bevölkerung verliehen wurden. Für die adlige Schwesternschaft von der Agelblume in Königsberg in Bayern stand die Akelei für Bescheidenheit, weshalb sie auch als Agelblume bekannt ist. Das war in der Zeit vor der Reformation.
Heimisch sind Akeleien in Teilen Asiens, in Europa und Nordamerika. In Europa finden sich vor allem drei Arten: Die Schwarzviolette Akelei (Aquilegia atrata) mit ihren vier bis sechs Zentimeter breiten, braunvioletten Blüten. Diese Art wächst vor allem in den Alpen. Die Gemeine oder auch Wald-Akelei mit drei bis fünf Zentimeter großen Blüten, die im Mittelalter häufig zu Heilzwecken verwendet wurde. Auch Hildegard von Bingen soll diese Akelei-Art zu Heilmitteln verarbeitet haben. Der Akelei werden sogar liebesfördernde Eigenschaften nachgesagt. Als dritte in Europa verbreitete Art ist die Kleinblütige Akelei zu nennen.
Die Akelei wächst nicht nur in unseren Gärten, sondern auch wild in Waldgebieten, und bevorzugt sandigen, gut drainierten Boden. Die Pflanze ist ein mehrjähriges Gewächs mit einem kräftigen, häufig mehrköpfigen Wurzelstock, der im zeitigen Frühjahr austreibt. Das Gewächs wird circa einen Meter hoch. Ihre dreizählig gezähnten und gefiederten Blätter sehen sehr apart aus. Ihre Blüten sind blau oder violett. Sie werden gern von Hummeln aufgesucht und zuweilen auch von Tagfaltern. Die inneren Blütenhüllblätter tragen den von den Insekten begehrten Nektar. Die Blütezeit dauert von April bis Juli. Danach reifen bis August die Samen heran. Durch das Verteilen im Garten sät die Akelei neue Pflanzen aus, die im darauffolgenden Jahr wachsen und gedeihen sollen.
Nicht nur als dekorativer Gartenschmuck, sondern auch als Heilpflanze ist die Gemeine Akelei geeignet. Blätter, Wurzel und Samen können zur Herstellung heilender Substanzen verwendet werden, wie Hildegard von Bingen es bereits im Mittelalter praktizierte. Blausäure, Blausäureglykosid, Linolsäure, Myristinsäure und Magnoflorin sind die relevanten Inhaltsstoffe. Die leichte Giftigkeit der Akelei verliert sich, wenn man aus den Pflanzenteilen Tee kocht oder diese trocknet. In Form von Tee, auch gemischt mit anderen geeigneten Heilkräutern, wirkt die Akelei blutreinigend und hilft gegen Verdauungsprobleme. Durch ihre Stoffwechsel anregende Wirkung hat sie sich auch schmerzlindernd bei Rheuma und Gicht bewährt. Hautprobleme können äußerlich angewandte Umschläge mit Akelei lindern, und ihre Samen können gegen Läuse und Hautparasiten helfen.