Sterngucker

Der Sterngucker ist eine Lilie aus der Gruppe der Orient-Hybriden. Orient bedeutet Osten, in diesem Fall der ferne Osten, und eine Hybride ist eine Kreuzung. Orient-Hybriden basieren auf der japanischen Pracht-Lilie und der japanischen Goldbandlilie (die in Japan, wörtlich übersetzt, “Berglilie” heißt) sowie verschiedenen asiatischen Lilienkreuzungen. Der Sterngucker ist einer der typischsten Vertreter solcher Züchtungen. Charakteristisch sind seine großen, himmelwärts (zu den Sternen) gerichtete Blüten. Sie verhalfen dem Sterngucker zu seinen Namen. Er wurde ihm von der kalifornischen Lilienzüchterin Leslie Woodriff gegeben, die die Lilie 1978 kreierte. Heute gehört der Sterngucker zu dem meistverbreitetsten Zierpflanzen in nordamerikanischen und europäischen Gärten.

Jeder Spross eines Sternguckers kann vier bis fünf Blüten hervorbringen. Sie haben die Form sechszackiger Sterne, denn sie bestehen jeweils aus drei breiteren und drei dazwischenliegenden schmaleren Blättern. Die Blütenblätter sind kräftig rosarot gefärbt und weiß gerändert. In der Mitte sind sie mit dunklen Punkten gesprenkelt. Die Belaubung des Sternguckers ist dunkelgrün und bildet einen angenehmen Kontrast zu den rosaroten Blüten. Die Laubblätter sind löffelförmig und besitzen parallel liegende Blattadern. Im Herbst nehmen sie eine gelbe Färbung an. Die gesamte Pflanze erreicht eine Höhe von 100 bis 150 Zentimetern.

Lilien wachsen auf allen Kontinenten der nördlichen Erdhalbkugel. Sie gelten schon seit dem Altertum als besonders symbolträchtig. Bereits in der Antike versinnbildlichte die Lilie Reinheit und Unschuld. Schon vor mehreren tausend Jahren wurde sie auf steinernen Friesen dargestellt. Wegen ihre Schönheit gehört die Lilie zu den ersten Zierpflanzen, die von Menschen kultiviert wurden. In Europa wird sie seit Jahrhunderten in stilisierter Form als Sinnbild auf Wappen und Münzen verwendet. Der Sterngucker ist eine noch relativ junge Liliensorte. Trotzdem besitzt er schon eine symbolische Bedeutung. Ein Sterngucker versinnbildlicht Wohlstand, Erfolg und Lebenskraft.

Zu den Besonderheiten der Sternguckerlilie gehört ihr angenehmer Duft. Will man die Blütenstängel des Sternguckers als Schnittblumen in eine Vase stellen, so sollte man sie schneiden, sobald die erste Blüte geöffnet ist. Dann sind sie für fünf bis neun Tage haltbar und entfalten auch im Haus ihren Duft und ihre Schönheit. Im Garten eignen sich Sterngucker sowohl als Beet-, als auch als Topfpflanze. Sie gedeiht auf gut durchlässigem Boden, in dem sich keine Nässe staut. Als Standort für den Sterngucker eignen sich sonnige und halbschattige Plätze.

Bei einem Sterngucker handelt es sich um ein Zwiebelgewächs. Es gibt für ihn zwei Wege der Vermehrung, zum einen über die Pollen und zum anderen, indem er neue kleine Zwiebeln, sogenannte Brutzwiebeln, bildet, die dann beliebig verpflanzt werden können. Pflanzzeit für den Sterngucker ist im Frühling und im Herbst. Die Zwiebeln sollten etwa 10 bis 15 Zentimeter tief in die Erde gesetzt werden. Dabei ist zu beachten, dass unterhalb der Zwiebeln das Wasser gut ablaufen kann. Besonders eignet sich lehmig-sandiger Boden. Über die Zwiebeln sollte man eine Schicht Torf decken. Der Sterngucker ist eine schnellwachsende Pflanze. Er blüht von Mitte bis Ende Juni. Schneidet man die Pollen ab und verhindert damit, dass sie mit den Blütenblättern in Berührung kommen, so bleiben die Blüten etwas länger frisch. Sterngucker sind winterhart, sodass die Zwiebeln das ganze Jahr über im Boden bleiben können. In besonders harten, frostigen Wintern empfiehlt es sich, den Sterngucker mit Kompost oder Torf abzudecken. Topfpflanzen haben den Vorteil, dass sie ins Haus getragen werden können.