Online-Comics sind anders als gedruckte Comics in einfacher Weise zu veröffentlichen, sodass fast jeder heute Autor eines Online-Comics werden kann. Es gibt aber mehrere Unterschiede zwischen Online-Comics und herkömmlichen gedruckten Comics. Bei Online-Comics können die formalen Beschränkungen der traditionellen Zeitung oder des Magazin-Formats aufgehoben werden, so dass Künstler für die Nutzung des Internets ihre einzigartigen Fähigkeiten umfassend zur Geltung bringen können. Scott McCloud, einer der ersten Befürworter des Online-Comics, hat Pionierarbeit für die Idee der unendlichen Leinwand geleistet, wo man anders als bei der normalen Druck-Dimension, als Künstler frei in eine beliebige Richtung auf unbestimmte Zeit seinen Comic entwickeln kann. Bei der technischen Umsetzung geht man sehr unterschiedliche Wege. Einige Autoren zeichnen traditionell die Comics und scannen sie dann ein und wandeln sie anschließend mit Bildbearbeitungsprogrammen zu Online-Comics um. Andere arbeiten mit speziellen Programmen, wo man direkt den Comic in eine webtaugliche Form bringen kann. Vieler dieser technisch ambitionierten Comic-Künstler haben mit spezifischen Internet-Techniken wie beispielsweise Flash-basierten Redaktionssystemen experimentiert und auch vielfältige Möglichkeiten der Interaktivität und Animation in den Comic eingebaut. Manche Zeichner aber reduzieren bewusst in stilistisch anspruchsvoller Weise die Ästhetik des Comics, indem sie knappe Schwarz-Weiß-Zeichnungen als Comic-Strips umsetzen. Dieses Format ermöglicht schnellere und häufigere Updates, wodurch ein Künstler zum Blogger in Comics werden kann.
Er kann aber auch die üblichen Blogtechniken zum Aufbau seines Publikums nutzen. Hier wird der Online-Comic zur Basis eines späteren gedruckten Offline-Comics. Andere Online-Comics werden in der gleichen Art wie traditionelle Comics, der Genres Manga oder Graphic Novels angelegt. Diese Comics konzentrieren sich mehr auf Geschichte und Gags. Das Wachstum der Online-Comics hat auch dazu geführt, das ein intensives Wachstum von Online-Communities rund um Online-Comics vorangekommen ist. Es gibt Fan-Sites und Fan-Datenbanken, Förderung der Zeichner durch die Nutzung von Foren, Fan-Bewertungsbörsen und andere Möglichkeiten für die Pflege der Beziehungen zwischen den Zeichnern und den Lesern der Online-Comics. Auch andere Möglichkeiten des Internets wie E-Mails, soziale Links, Chat und Instant-Messaging werden im Komplex der Online-Comics (häufig ergänzt durch Einbeziehungen von Grafik und Zeichnung) als wirksames Kommunikationsmittel gesehen. Mit dem Internet sind aber auch Kontroversen in der Comic-Gemeinschaft verbunden. Da die Art der Online-Comics eng mit dem Medium und seiner Schnelllebigkeit assoziiert werden, meinen manche einen Qualitätsverlust erleben zu müssen. Diese Sicht der Dinge ist aber eine Minderheitenposition. Eher dominiert eine Einschätzung, dass ohne Online die Comics bald zum Sterben verurteilt wären.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten für Online-Comic-Zeichner Geld zu verdienen. Spenden sind möglich - stehen aber nicht im Zentrum der kommerziellen Bemühungen. Werbung und Merchandising werden schon eher als relevante Geldquellen angesehen. Einige Autoren verwenden Abrechungssysteme über PayPal oder mit Kreditkarten; andere Zeichner schalten viele AdSense-Werbeblöcke in die Comic-Bilder und verdienen nicht schlecht am Link-Traffic. Wegen der Popularität mancher Seiten ist es auch denkbar, dass man Links verkaufen könnte. Dies gilt aber bei manchen Fans als zu deutliche Kommerzialisierung und wird durch Abmeldung aus den RSS-Feeds bestraft. Einige Zeichner können ihre Comics als Artwork verkaufen oder vermarkten Reproduktionen ihrer Zeichnungen direkt über entsprechende Börsen. Doch für die meisten Zeichner ist der Online-Comic eine Arbeit aus Zuneigung und nicht, um Geld zu verdienen.