Sachcomics

Das Genre der Sachcomics wird weltweit zur Vermittlung von Wissen eingesetzt. Sachcomics sind eine Mischform aus Kunst und Information, wobei hier der künstlerische Aspekt der besseren Vermittlung der Informationen dient. Sachcomics können als spezielle Unterform der Sachliteratur gesehen werden, die sich der darstellerischen Mittel des Comics bedient. Die ersten Sachcomics entstanden in den 1940er Jahren. In Amerika, wo die Ursprünge des Comics liegen, wollten Verlage den Beweis antreten, dass dieses Medium durchaus einen positiven erzieherischen Nutzen aufweisen und wertvolle Inhalte transportieren kann. Bis dahin genoss der Comic einen eher schlechten Ruf. Die ersten Sachcomics erschienen 1941. Die Comic-Reihe True Comics befasste sich mit den Biographien bekannter Persönlichkeiten aus Sport, Politik, Wissenschaft und Militär. Später folgte eine Heftreihe zu biblischen, weltgeschichtlichen und naturwissenschaftlichen Themen genannt Pictures Stories. Eine anschließende Reihe namens Classic Comics, später Classics Illustrated, die Stoffe der Weltliteratur in Comicform adaptierte, konnte große Erfolge verzeichnen. Auch das Militär erkannte bald die Vorteile des Genres der Sachcomics und spielte eine bedeutende Rolle hinsichtlich seiner Entwicklung. So wurde den Soldaten zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges praktisches Wissen mithilfe von Comics vermittelt.

Generell wurde zuerst im Mutterland des Comics der pädagogische und didaktische Nutzen des Sachcomics erkannt. Sachcomics können das Interesse vor allem Kinder und Jugendlicher an wissenschaftlichen Themen wecken oder erhöhen. Mittels Sachcomics vermittelte Lerninhalte bleiben oft auch länger im Gedächtnis. Zudem ermöglicht der Einsatz von Comics auch ein leichteres Anstoßen und Pflegen von Diskussionen im Klassenraum. Zwar stehen auch heutzutage noch viele Lehrkräfte dem Comic skeptisch gegenüber, aber so verpönt wie einst sind Comics sicherlich heutzutage nicht mehr. Sie finden mittlerweile weltweit in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen erfolgreich Verwendung. Sie werden mittlerweile auch immer häufiger in der Erwachsenenbildung eingesetzt, da man festgestellt hat, dass auch hier der Einsatz von Sachcomics zu guten Ergebnissen führt. Selbst Universitäten und andere Institute der höheren Bildung greifen zur Wissensvermittlung auch auf Sachcomics zurück. Die grafische Komponente des Comics erhöht nicht nur in jungen Jahren die Anschaulichkeit der zu vermittelnden Inhalte, sie erleichtert es auch älteren Menschen, sich Wissen anzueignen.

Neben der Wissensvermittlung im Bildungsbereich dienen Sachcomics oft auch der Aufklärung. So werden manchmal auch von Gesundheits Ratgeber Informationen über Gesundheitsthemen wie Diabetes, gefährliche Geschlechtskrankheiten oder auch psychische Beschwerden gerne in Comicform vermittelt. Meist richten sich diese Sachcomics in erster Linie an Jugendliche. Auch viele andere gesundheitliche oder soziale Themen versucht man der jugendlichen Zielgruppe mit Comics näher zu bringen. So werden etwa Ratgeber zu Themen wie Mobbing in der Schule, Drogenmissbrauch, Depressionen oder auch Magersucht gerne in Form von Sachcomics präsentiert. Die Akzeptanz der Jugendlichen, sich mit diesen Themen auseinander zu setzen wird durch die Darstellung in Comicform meist deutlich erhöht. Zudem erleichtert diese Art der Darstellung den Umgang mit den oft schwierigen Themen.

Nicht zuletzt sind Sachcomics aber auch für Menschen jeden Alters eine Möglichkeit, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Das Lesen von Comics ist eine beliebte und angenehme Freizeitbeschäftigung und Sachcomics bieten durch ihre Sachinhalte einen zusätzlichen Nutzen. So richten sich viele Sachcomics auch an Erwachsene, die den Comicgenuss gerne mit interessanten oder lehrreichen Inhalten verbinden oder es bevorzugen, sich mit eher trockenen Themen lieber in aufgelockerter Form zu befassen.