Mit einer Lebenszeit, die bei einigen Arten bis zu 50 Jahren reicht, zählen die Prachtstauden bei vielen Fachleuten und Liebhabern zu den bequemen und mühelos Hand zu habenden Pflanzen, die selbst im Kübel wachsen und gedeihen. Die krautigen und winterharten Stauden stammen aus den gemäßigten Klimazonen rund um den Erdball. Je nach Art bevorzugen sie schattige bis sonnige sowie feuchte bis trockene Standorte. Aus den Gebirgsregionen stammende Steingartenpflanzen, bilden hier eine Ausnahme. Ihre Lieblingsplätze reichen von Steinwänden bis zu Moortümpeln und von kalkhaltigen bis zu sauren Böden. Bei Staudenpflanzen wird zwischen Arten, die über den Winter einziehen, und Arten, deren Laub ganzjährig bleibt, unterschieden. Beiden Sorten gemeinsam ist, dass ihre Blütezeit in der Regel auf einen Höhepunkt im Jahr beschränkt ist.
Zwar können Stauden durch eine einjährige Vorkultur im Frühbeet oder einem speziellen Anzuchtbeet selbst gezogen werden. Einfacher ist es jedoch, das reiche Angebot des Gartenhandels zu nutzen, der im Herbst und Frühjahr zahlreiche und vor allem bewährte Sorten anbietet. Einmal gepflanzt, säen sich auch viele Arten selbst aus. Mit Akeleien zum Beispiel, deren Sämlinge farblich immer etwas variieren, kann ein Beet immer schöner werden. Haben Prachtstauden einen ansehnlichen Horst gebildet, werden sie auch einfach mit dem Spaten geteilt. Ebenso kann der Stock bei vielen Sorten, leicht mit den Händen geteilt werden. Auf diese Weise wird beispielsweise die Vitalität von Primeln erhalten.
Wichtig für das prächtige Wachstum der Stauden ist die Pflanzzeit. Während bei der Herbstpflanzung ein Winterschutz vorhanden sein sollte, können im Frühjahr gesetzte Pflanzen, beruhigt ihrem Wachstum überlassen werden. Um ihnen das Anwachsen zu erleichtern, ist es wichtig den Wurzelballen zunächst gut zu wässern, also kräftig und über einen längeren Zeitraum zu tauchen. Des Weiteren dürfen die Pflanzen nicht tiefer gesetzt werden, als sie vorher im Topf standen. Leicht angedrückt, müssen sie abschließend mit einem schwachen Wasserstrahl angegossen werden, um die Hohlräume um die Wurzeln ein zu schlämmen. Unbedingt sollte in den darauffolgenden Tagen die Bodenfeuchtigkeit kontrolliert werden, um Ausfälle durch Trockenheit zu vermeiden.
Prachtstauden sind zwar pflegeleicht, doch verbraucht das Blühen Kraft und Nährstoffe, so dass im Frühjahr eine gute Portion Komposterde oder organischer Dünger notwendig wird. Ein Mineraldünger muss vorsichtig dosiert werden, da dieser bei zu hoher Gabe zu Schäden, wie Laubverbrennung, führen kann. Zur schnellen Abhilfe bei Nährstoffmangel, der sich zum Beispiel durch hellgrüne Blätter zeigt, sorgt ein dem Gießwasser zugesetzter Flüssigdünger. Der bodennahe Rückschnitt der Stauden nach der Blüte hat nicht nur optische Gründe, auch kostet die Samenbildung viel Pflanzenkraft. Manch eine Staude, zu der Rittersporn und Lupine zählen, setzten nach dem Rückschnitt eine zweite Blütenphase an.
Das Auftauchen von Pilzkrankheiten im Staudengarten, wie Rost oder Mehltau, deutet im Allgemeinen auf zu dichten Stand, falschen Standort oder Trockenheit hin, die normalerweise mit einer Standortverbesserung zu beseitigen sind. Welken die Pflanzen jedoch plötzlich und sitzen nur noch locker in der Erde, sollte der Boden nach den weißen Larven des Dickmaulrüßlers abgesucht werden, die ganze Wurzelballen vernichten. Hier helfen nur noch die chemischen oder biologischen Mittel aus dem Gartenhandel, die die Larven vollends abtöten.