Die Palmengewächse oder Palmen (Arecaceae) bilden als einzige Familie der Palmenartigen (Arecales) eine Untergruppe der einkeimblättrigen Bedecktsamer. Sie zeichnen sich durch die charakteristische Form ihres Stammes aus sowie durch die langen, ausgespreizten Laubblätter, “Palmwedel” genannt, aus. In die Palmenfamilie ordnet man heute schätzungsweise 200 Gattungen mit insgesamt 2600 Unterarten ein. Sie vermehren sich durch Samen, die in einer Frucht oder sonstigen Schale eingehüllt sind.
Erwiesenermaßen soll es schon vor ca. 70 Mio. Jahren, während der Kreidezeit, verwandte Arten gegeben haben, die über die Erde weit verbreitet waren. Heute sind Palmen hauptsächlich in tropischen bis subtropischen Regionen der Erde beheimatet. Sie können in Höhenlagen von bis zu 4000m über Normalnull gedeihen. Abgesehen von ihrer natürlichen Verbreitung lassen sich Palmengewächse auch künstlich anpflanzen. So ist z.B. in mediterranen Ländern die kanarische Dattelpalme (Phoenix canariensis) aufgrund ihrer niedrigen Anschaffungs- und Haltungskosten in vielen Gärten, an Straßenrändern und auf öffentlichen Plätzen zu finden. Ebenfalls weit verbreitet und sogar in südlichen Teilen Skandinaviens vorhanden ist die chinesische Hanfpalme (Trachycarpus fortunei). Aufgrund ihrer enorm hohen Kälteresistenz bis zu -17°C kann sie bedenkenlos im Freien überwintern. Solche speziellen Arten sind allerdings oftmals sehr schwer zu züchten und bedürfen einer aufwendigen Pflege; die Haltungskosten können daher sehr hoch sein.
Viele Menschen schätzen die Palme nicht nur wegen ihres Aussehens sondern auch als Nutzpflanze. Zahlreiche Arten bilden genießbare Früchte oder Samen aus. Die Dattelpalme beispielsweise trägt sogenannte “Dolden” aus Dattel-Früchten, die aufgrund ihres hohen Zuckergehaltes sehr süß und nährhaltig sind. Aus dem Saft Dattel- und Honigpalmen kann ferner ein Palmhonig extrahiert werden, der als Süßungsmittel dient. Die wohl bekannteste Unterart stellt die Kokospalme dar, deren Frucht, die Kokosnuss, sowohl roh verzehrt, aber auch in Kokosnussmilch oder -öl weiterverarbeitet werden kann. Bei anderen Arten wiederum lässt sich aus dem Mark des Stammes Sago, ein stärkehaltiges Verdickungsmittel, produzieren.
In vielen - oftmals weniger entwickelten - Ländern der Erde dient die Palme auch als leicht zu verarbeitender und nachwachsender Baurohstoff für Hütten oder Möbel. So verarbeitet man das feste Holz zu Stützpfeilern und Wänden und die dicken, wasserabweisenden Blätter zu einer schützenden Oberschicht des Daches. Die Rotangpalme hat die Besonderheit, dass sich aus ihrem Stamm Rattan gewinnen und verarbeiten lässt. Aus Rattan-Rohren werden Schlagstöcke fernöstlicher Kampfkünste, aus den dickeren Teilen Möbelstücke hergestellt. In Wasser eingeweicht lässt sich das Material auch zu Körben und leichten Stühlen flechten.
Dadurch, dass Palmengewächse in vielerlei Formen hauptsächlich in tropischen bis subtropischen Gebieten zu finden sind, geht mit ihnen das weitverbreitete Bild einher, das der ungewohnte Mensch aus fremden Regionen von der Karibik oder von südostasiatischen Küstengebieten hat. Sie werden in vielen Medien wie Filmen oder Bildern als Symbol für Freiheit und Unbeschwertheit benutzt.