Manga ist der Oberbegriff in Japan für Comics in den unterschiedlichsten Stilrichtungen. Bildgeschichten haben in Japan traditionell vor allem im Buddhismus eine lange Tradition. Der Begriff Manga bezieht sich nicht nur auf die Comic-Kultur, sondern spiegelt sich in vielen Bereichen wieder, zum Beispiel werden mit dem Begriff auch japanische Zeichentrickfilme summiert. Die Manga-Kultur findet man auch in alltäglichen Dingen wie bebilderte Gebrauchsanweisungen wieder. Als einer der Wegbegründer der modernen Manga-Kultur gilt der japanische Arzt und Comic-Zeichner Osamu Tezuka. Er kreierte zahlreiche bekannte Manga-Figuren wie Astro Boy oder die Prinzessin Saphir aus der Serie Ribbon no Kishi. Seine Körperzeichnungen waren vor allem geprägt von den großen Augen der Figuren. Die großen Augen der Comic-Figuren sind bis heute ein prägendes Stilmittel bei Mangas. Im Laufe seines Schaffens wurden die Personen immer realistischer. Tezuka starb im Jahr 1989 und ist immer noch eine hochangesehene Person in der japanischen Kultur. Zu den Stilelementen der Mangas und Animes (japanische Zeichentrickfilme) gehören zum Beispiel das westliche Aussehen der Figuren oder das Kindchenschema, das in vielen Comics gerne verwendet wird. Vor allem weibliche Comic-Figuren werden gern in der kindlichen Form dargestellt. Typisch für Mangas ist zum Beispiel, die nur leicht angedeutete Nase, die im Gegensatz zu den Augen nicht sehr wichtig für die Ausdruckformen der Mangas sind. Typisch für den Kemonomimi-Stil sind menschliche Figuren, die tierische Merkmale aufweisen
Viele der Mangas erkennt man vor allem an den sehr emotionalen Gesichts- und Körperausdrücken. Vor allem das Gesicht spielt bei der Dramaturgie eine besondere Rolle. Die Hintergründe wie Landschaften sind meistens eher realistisch gezeichnet. Man kann aber nicht von einem bestimmten Stil bei Mangas sprechen, da die Stile wie bei den westlichen Comics sehr stark variieren. Sehr beliebt sind in Japan auch Mangas, die über das Handy angeboten werden. Diese Entwicklung der Manga-Kultur ist in Japan viel weiter fortgeschritten als in Europa oder den USA. Mangas haben in der japanischen Unterhaltung einen besonderen Stellenwert. Es gibt heute Mangas für alle Zielgruppen, die zum Beispiel auch in erotischer und sexueller Form für Erwachsene angeboten werden. Sehr stark wird thematisch nach den Geschlechtern unterschieden. Dies gilt sowohl für jugendliche Manga-Serien als auch für Erwachsenen-Mangas. Viele der Mangas sind als Trendsetter in Bereichen wie der Mode wichtig. Die japanische Comic-Figur Doraemon ist in Asien so bekannt wie im Westen die Micky-Maus. Die blaue Roboterkatze kam 1970 auf den Markt und wurde von Fujimoto Hiroshi geschaffen. Der älteste Manga-Preis, der seit Mitte der 1950er Jahre an Manga-Künstler verliehen wird, ist der Shōgakukan-Manga-Preis. Der Preis wird von einem der größten japanischen Manga-Verlage jährlich verliehen - den Shogakukan-Verlag.
Mangas sind ein überaus wichtiger Wirtschaftsbereich in Japan. Während Comics in Deutschland rund drei Prozent der Drucksachen der Verlage ausmachen, haben die Mangas im japanischen Verlagswesen einen Anteil von geschätzten 40 Prozent. Manga-Taschenbücher und Manga-Magazine sind die erfolgreichsten Formate im Markt. Der Manga-Markt ist seit Jahren ein Milliarden-Dollar-Geschäft. Die größten japanischen Verlage verkaufen weit über hundert Millionen Exemplare im Jahr. Mangas werden außerhalb Japans vor allem auch von weiblichen Lesern gekauft. Dies ist vor allem dadurch zu erklären, dass die japanischen Manga-Verlage sehr zielgerichtet auf die weiblichen Zielgruppen eingehen. Vor allem in den USA haben die Mangas heute einen riesigen Markt erobert. In Europa sind vor allem Frankreich, Italien und Deutschland große Manga-Absatzmärkte. In den letzten Jahren war der Manga-Markt einer der dynamischsten Märkte im deutschen Verlagswesen. Keine anderen Verlagsprodukte legten in den letzten Jahren so stark zu wie die Mangas. Mangas haben auf den großen Leitmessen in Deutschland wie der Frankfurter Buchmesse eigene Messebereiche.