Küchenkräuter

Wer hätte gedacht, dass uns alleine in Europa 15.000 essbare Pflanzen zur Verfügung stehen? Von den Gwürzen und Gewürzmischungen in Asien ganz zu schweigen! Von dieser großen Auswahl ist uns ein sehr kleiner Teil als fixer Bestandteil unserer Lieblings-Rezepte bekannt. Kräuter und Gewürze sind eigentlich zwei unterschiedliche Begriffe: Das Kraut bezeichnet die Pflanze, das Gewürz ist der Stoff, der aus Wurzeln oder Samen hergestellt wird. Dennoch verwendet man den Begriff “Kräuter” allgemein für die Pflanzen, die essbar sind und unsere Speisen würzen. Ihren Geschmack und ihre Wirkungen erhalten diese Pflanzen durch die in ihnen enthaltenen ätherischen Öle.Waren frische oder getrocknete Kräuter früher Bestandteil einer jeden Küche, so haben sich die wohlriechenden Pflanzen mittlerweile fast zum Luxusgut gewendet. Beliebte Fertigprodukte wie Kräutermischungen oder tief gefrorene Kombinationen haben beliebte Kräutergärten zum Teil für eine zeitlang abgelöst. Mittlerweile ist die Kunst, Küchenkräuter zu verwenden, jedoch wieder in unsere Häuser zurück gekehrt. Nach einer Zeit des Vergessens besinnen wir uns wieder unseres Naturmarktes der Kräuter. Alte Sorten werden wieder entdeckt und neue gezüchtet. Beliebte Küchenkräuter wie Petersilie, Schnittlauch und Basilikum sind Standard in unseren Küchen. Dill schmeckt gut im Gurkensalat und aus Zitronenmelisse oder Minze lässt sich guter Sirup herstellen. Bei Bärlauch, Kresse oder Lavendel wird es sogar schon selektierter. Nicht jeder ist mehr mit dem richtigen Einsatz von Kerbel, Pimpinelle oder Estragon vertraut. Es gibt zwar auch bei uns genügend Gewürze und Kräuter, die selbstverständlich für so manche Speisen sind, doch besonders bekannt sind bestimmte Gewürzmischungen wie “Italienische Kräuter” oder “Kräuter der Provence”, die man auch getrocknet kaufen kann.

Ob Suppe, Gemüse, Fleisch oder Fisch - die richtige Kräutermischung sorgt stets für den optimalen Geschmack. Wer die besondere Note duftender Pflanzen zu schätzen weiß, der wird schnell auf viel Salz verzichten, denn auch die Intensität eines Gerichtes lässt sich durch besondere Kräutermischungen erzielen.

Es ist auch so einfach, die Kräuter frisch von der Pflanze zu verarbeiten. Küchenkräuter anpflanzen ist keine Kunst. Die meisten Küchenkräuter wachsen und gedeihen optimal in unseren Breiten. Manche sind etwas empfindlicher, doch auch die fühlen sich unter bestimmten Bedingungen wohl - zum Beispiel im Topf an einem sonnigen Platz am Küchenfenster. Küchenkräuter können auch immer geernet werden - nimmt man ein paar Blätter ab, so wachsen rasch neue nach.

Die Vielfalt unserer Küchenkräuter dient uns jedoch nicht nur zur geschmacklichen Verfeinerung unserer Speisen, sei kann uns auch als natürliches Heilmittel oft nützlich sein. So hilft Fenchel einem gereizten Magen, Thymian beruhigt die Bronchien und Arnika ist entzündungshemmend. Heilkräuter schmecken in diesem Fall nicht nur gut, sondern haben echte Wirksamkeit gegen verschiedene Erkrankungen oder Verletzungen.