Die die vielgestaltigen und langlebigen Ziergehölze sind ein fester Bestandteil der Gartenarchitektur. Zu den Ziergehölzen gehören verschiedene Arten von Nadel- und Laubbäumen, Heckenpflanzen und Sträucher. Ziergehölze sind robuster und benötigen weniger Pflege als viele andere Gartenpflanzen. Sie tragen als einzelne Bäume, als Gruppe von Sträuchern und in Heckenform, zur Strukturierung des Gartens bei.
Oft übernehmen Ziergehölze auch die nützliche Funktion des Sichtschutzes. Bei den Sträuchern kann man blühende und immergrüne Exemplare unterscheiden. Zu den blühenden Sträuchern gehören der Blauregen, Flieder, Winterjasmin und Hibiskus. Die immergrünen Sträuchern behalten den gesamten Winter über ihre Blätter. Da sie bei Wintersonne Wasser über ihre Blätter verdunsten ,müssen sie auch in den Wintermonaten gegossen werden. Bei Frost kann man die Wurzeln schützend mit Stroh abdecken. Als immergrüne Sträucher sind Buchsbäume, Nadelgehölze, Thujen und Kirschlorbeer bekannt. Besonders winterfest sind die immergrünen Laubgehölze, wie z.B. Eiben und Buchsbäume, die sogar bis zu minus 20 Grad Celsius aushalten. Die Früchte und Samen vieler Ziergehölze dienen den Vögeln als Winterfutter.
Eine Besonderheit unter den Ziergehölzen stellt der Maulbeerbaum mit seinen Früchten dar. Dabei handelt es sich um eine alte Kulturpflanze der Familie Moraceae, die erst im Mittelalter nach Deutschland kam. Der schwarze Maulbeerbaum (Morus nigra) mit seinen dunkelvioletten Früchten stammt aus Persien. Der rote Maulbeerbaum (Morus rubra), mit seinen filzigen Blättern, stammt aus Kanada und den USA. Am besten pflanzt man den Maulbeerbaum im März in den Garten. Geeignet ist ein warmer, halbschattiger oder sonniger Standort. Der Maulbeerbaum trägt Früchte in den Monaten Juli und August, wirft im Herbst sein Laub ab und treibt im Frühjahr wieder neu aus. Der weiße Maulbeerbaum (Morus alba) hat seinen Uraprung in Asien und seine Blätter sind ein beliebtes Futter der Seidenraupe. Daher wurde der Maulbeerbaum in Europa, im Rahmen der Herstellung von Naturseide, angepflanzt. Ein anderer Maulbeerbaum mit wirtschaftlicher Nutzung ist der Papier-Maulbeerbaum aus Ostasien, dessen Bast zur Papierherstellung dient. Der weiße Maulbeerbaum zeichnet sich durch eine hohe Frostbeständigkeit aus. Den roten Maulbeerbaum kann man das ganze Jahr über in unbeheizte Wintergärten stellen. Steht er im Garten, sollte man ihn im Gebäude überwintern. Die Früchte der Maulbeerbäume sind eßbar und können zu Marmelade, Gelee oder Maulbeerwein verarbeitet werden.
Eine eigene Art der Ziergehölze stellen die Formschnitt-Gehölze dar. Mit ihrem kantigen geometrischen Schnitt sind sie als Gartenelemente sehr beliebt. Die Schnittform kann der jeweiligen Mode der Gartengestaltung angepasst werden. Die Form kann eine traditionelle, moderne oder auch fernöstliche Wirkung hervorrufen. Größere Formschnitt-Gehölze in Europa bringen wir mit historischen Schloss - und Parkanlagen in Verbindung. Beeindruckend ist deren architektonische Strenge mit klaren Abgrenzungen. Auch in Friedhöfen und als grüne Bestandteile kunstvoller, privater Gartenanlagen finden sich Linde, Platane und Hainbuche in Spalier-, Dach- und Kastenform. In Südeuropa dominieren Steineichen und Zypressen. Allen gemeinsam ist, dass sie ganzjährige Pflege benötigen. Zu den Vorteilen dieser Formschnitt-Gehölze zählen die verminderten Windschäden durch herabfallende Äste, der geringere Wasserbedarf und im Herbst ist weniger Laub zu entfernen. Besonders treffend ist die Äußerung des berühmten Landschaftsgärtners Peter Joseph Lenné (1789 bis 1866): “Nichts gedeiht ohne Pflege und die vortrefflichsten Dinge verlieren durch unzweckmäßige Behandlung ihren Wert.”