Die Informationstechnologie ist seit vielen Jahren fester Bestandteil des Gesundheitswesens. Neue computergestützte Verfahren kommen jedes Jahr auf den Medizinmarkt und haben die Medizin in der Diagnose, Therapie und Nachsorge in eine neue Dimension gebracht. Durch die IT-Technik hat sich auch die Verwaltung von Patienten in den Praxen und Krankenhäuser nachhaltig verändert. Vor allem die Prozessoptimierung spielt in allen Bereichen der Kliniken eine zentrale Rolle. Zukunftsweisende Themen wie Business Intelligence oder das effizientere Patiententracking in Krankenhäusern liegen im Trend. In modernen Kliniken gehören heute elektronische Patientenkarten und Archivierungssysteme zum Alltag. Im Gesundheitswesen geht es auch im Themen wie dem Case Management - interdisziplinäre Maßnahmen zur Behandlung und Versorgung von Patienten. Seit dem Jahr 2005 gibt es die Gesellschaft für Care und Case Management (DGCC) in Mainz, die sich u.a. mit der Förderung und Entwicklung von Care und Case Management im Gesundheitssystem oder dem Pflegebereich befasst. Die Gesellschaft befasst sich in der Förderung auch mit Themen wie der Ausbildung von Case-Managern oder der inhaltlichen Weiterentwicklung von Care- und Case-Managementsysteme. Die Telemedizin ist seit den 1980er Jahren ein weltweites Medizinthema. Hier können mittels der Telekommunikation Diagnosen und Therapien über räumliche und zeitliche Distanzen zwischen den Ärzten und Forschern übermittelt werden. Die Technik findet in vielen Bereichen Anwendung, zum Beispiel der neurologischen Behandlung von Schlaganfallpatienten.
Seit dem Jahr 2008 wird die elektronische Gesundheitskarte schrittweise eingeführt. Die Karte soll unter anderem die Qualität in der medizinischen Versorgung erhöhen und die Kosten im Gesundheitssystem senken. Die Spitzenorganisationen im Gesundheitswesen haben im Jahr 2005 die Betriebsgesellschaft gematik mit der Einführung, Pflege und Weiterentwicklung beauftragt. Mit der elektronischen Gesundheitskarte sind Pflichtanwendungen und freiwillige Anwendungen verbunden. Zu den Pflichtanwendungen, die für allen Patienten gleich sind, gehört zum Beispiel das elektronische Empfangen und Einlösen von Rezepten. Notfalldaten oder Arzneimitteldokumentationen sind u.a. auf der Karte gespeichert. Auf der Rückseite der elektronischen Versicherungskarte ist die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) aufgedruckt, mit der man europaweit medizinische Behandlungen erhalten kann. Zentrale Institution für hochwertige Informationen im Gesundheitsbereich ist das Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) in Köln, das in den Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit fällt.
In Deutschland ist die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS) e.V. in Köln die unabhängige wissenschaftlich-medizinische Fachgesellschaft für die vier neuen Medizindisziplinen. Für alle Disziplinen gibt es spezielle Abteilungen. Die medizinische Biometrie ist eine der neuen Medizindisziplinen, die sich mit der Forschung und Anwendung von biometrischen Verfahren in der Medizin beschäftigt. Es geht hier zum Beispiel um Themen wie die Entwicklung mathematischer Modelle für die Medizin oder die Bioinformatik. Unter dem Oberbegriff Medizinische Informatik versteht man die systematische Verarbeitung von Daten in der Medizin. Die Entwicklung und Einbindung von IT-Systemen wird als ein Schlüssel zum Erfolg von Gesundheitssystemen gesehen. Gerade auf europäischer Ebene kommt es immer mehr zur Vernetzung von IT-Systemen im Gesundheitsbereich. Ein wichtiges Thema ist dabei natürlich der Datenschutz. Der Datenschutz ist besonders wichtig im Zusammenhang mit der Diskussion um offene IT-Systeme, die vor allem eine moderne Informationstransparenz gewährleisten. Branchen, wie Healthcare IT, haben auch in Zukunft ein dynamisches Wachstum, so Branchenexperten. Vor allem auch die Vernetzung von medizinischen Kompetenzen über die virtuelle Welt wird weiter fortschreiten. Videokonferenzen zu Diagnosen und Therapien - oder der Zugriff auf gemeinsame Datenbanken für Fachärzte - werden in Zukunft immer wichtiger werden. Natürlich werden die Entwicklungen im IT-Medizinbereich immer mit kritischen Tönen begleitet. Es wird auch immer eine Frage sein, ob die Ressourcen der Teilnehmer in der modernen IT-Infrastruktur vorhanden sind. Nicht mehr wegzudenken sind moderne computergestützten Diagnose- und Therapieverfahren, die vor allem in den bildgebenden Diagnoseverfahren angewandt werden.