Jeder Mieter oder Hausbesitzer kommt in die Verlegenheit, sich für einen Stromanbieter entscheiden zu müssen. Bei diesem handelt es sich um ein Energieversorgungsunternehmen, das bestimmte Gebiete eines Landes abdeckt. Da in Deutschland im Bereich der Energieversorgung jedoch Monopolstellungen 1998 per Gesetz abgeschafft wurden, kann der Endkunde mittlerweile auch Verträge mit Unternehmen abschließen, die über kein eigenes Netz verfügen. Diese Gesellschaften handeln letztendlich mit den Vertrieb von Strom, ohne jedoch selbst Energie umzuwandeln. Der Endkunde bemerkt trotz dieses Sachverhalts jedoch keinerlei Unterschied bei der Energieversorgung, entscheidend ist nur der Tarif, der mit dem jeweiligen Versorger vereinbart wurde. In den Zeiten vor der Liberalisierung des Energiemarkts erschien die Vorstellung, sich einen Stromanbieter aus einem breiten Spektrum auszuwählen, noch als utopisch. Durch den nachhaltigen Erfolg des Internets ist es im Zusammenhang mit jener Befreiung der Märkte jedoch problemlos und sehr komfortabel möglich, einen passenden Versorger auszuwählen.
Der Kunde kann auf den entsprechenden Internet-Portalen nicht nur die Stromkosten als Kriterium anwenden, sondern auch ökologische Aspekte einfließen lassen. Zur Kennzeichnung von Ökostrom-Tarifen wurden verschiedene Zertifikate eingeführt, die dem Kunden garantieren, dass sich seine Energieversorgung in bestimmtem Maße mit dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz im Einklang befindet. Hierbei variiert der Energiemix, also die Zusammensetzung der Energieversorgung aus regenerativen Quellen. Durch die Wahl eines solchen Tarifs kann der Endkunde beispielsweise im Vorfeld ausschließen, dass er unerwünschten Atomstrom bezieht. Natürlich stehen nicht für alle Abnehmer ökologische Kriterien im Vordergrund, an erster Stelle wird hier meist die Kostenoptimierung genannt. Anhand des Stromverbrauchs vergangener Jahre können besondere Volumenmodelle ausfindig gemacht werden. Einige Tarife werden von den Versorgern ausschließlich im Internet angeboten, da sie hierbei durch entfallenden administrativen Aufwand bei der Neukundenerfassung günstige Konditionen anbieten können. Aus diesem Grund ist eine Recherche im Internet ratsam, um auch diese Tarife bei der Suche zu berücksichtigen.
Der Endkunde kann durch diese Methode regional begrenzte Angebote identifizieren und sehr detailliert zu dem von ihm gewünschten Vertrag gelangen. Ein Wechsel zu einem neuen Stromanbieter wird im Normalfall nicht mehr durch längere Kündigungsfristen verhindert, sodass ein Vergleich wiederholt vorgenommen werden kann, um auf die heftigen Preisschwankungen auf dem Energiemarkt optimal zu reagieren. Den Abnehmern wird dadurch die Möglichkeit gegeben, ihre monatlichen Stromkosten sehr gut im Auge behalten zu können und bei nötigen Vertragsänderungen nach erneutem Anbietervergleich einen attraktiveren Tarif zu wählen.
Nimmt der Endkunde diese Möglichkeiten wahr, so wird durch eine immer bessere Informationsversorgung der Wettbewerb zwischen den Energieversorgungsunternehmen verstärkt. Für den Abnehmer hat dies zur Folge, dass er auch in Zukunft aus interessanten Angebote mit möglichst flexiblen Konditionen wählen kann. Einige Versorger bieten dem Kunden neben zusätzlichen Prämien beim Vertragsabschluss auch Service per E-Mail sowie eine Internetseite, auf der die Vertragsdetails jederzeit eingesehen werden können. Die Stromkosten können über den gewählten Tarif hinaus noch erheblich gesenkt werden, wenn man den eigenen Anbieter erfolgreich weiterempfiehlt. Von den Versorgern wird man für diese Werbung von Neukunden mit Prämien belohnt, die in Einzelfällen mit den Stromkosten verrechnet werden können.