Seinen Ursprung findet der Ginseng in Asien. Hier ist er bereits seit Jahrtausenden als Heilpflanze anerkannt und wird in den Gärten angebaut und gezüchtet. Von Asien aus wurde der Ginseng auch in die anderen Kontinente der Erde verbreitet und findet bis heute sehr viele Anhänger. Am Anfang sah man den Ginseng in Europa jedoch sehr kritisch an, als er von einer Schiffreise aus Asien mitgebracht wurde. Nach und nach steig jedoch die Begeisterung für ihn. Bis heute gibt es viele Ginsengarten, wobei das Hauptaugenmerk immer auf der Wurzel liegt. Die Pflanze wird deshalb auch als Wunderwurzel bezeichnet. Auch der Name ist auf seine unterirdische Pracht zurückzuführen. Die Form der Wurzel wurde oft mit dem menschlichen Körper verglichen und er wird daher auch Menschenwurzel genannt. Der chinesische Name lautet jen-shen, wobei jen auf chinesisch Mensch heißt und shen für ähnlich steht. Den offiziellen Namen Ginseng bekam er jedoch erst 1842 von einem deutsch-russischen Botaniker.
Der Ginseng gehört zu den Efeugewächsen und es gibt über 65 Gattungen mit etwa 800 Arten insgesamt. Grundsätzlich sind die Pflanzen jedoch gleich aufgebaut und haben alle die begehrte Wurzel unter der Erde. Eine ausgewachsene Ginsengpflanze kann bis zu 60 Zentimeter groß werden und je nach Alter auch bis zu sechs Blattsprossen besitzen, mit je fünf Einzelblättern. Die Wurzeln reichen 20 bis 30 Zentimeter tief in die Erde, wobei es Hauptwurzel und mehrere Sekundärwurzeln gibt, die sich stark verzweigen. Die Blüten sind meist rot und mehrere an einer Rispe. Man unterscheidet grob in den amerikanischen Ginseng, den chinesischen Ginseng, dem japanischen Ginseng und der Taigawurzel.
Das natürliche Vorkommen des Ginsengs würde heute nicht mehr ausreichen, um die Nachfrage zu decken. Deshalb wird er professionell angebaut und kann auch im eigenen Garten kultiviert werden. Bevor man den Ginseng ernten kann, sollte er mindestens sechs Jahre wachsen. Erst dann haben die medizinischen Wirkstoffe ihre Kraft entwickelt. Nach der Ernte wird er gesäubert und entweder getrocknet oder auf eine andere Art und Weise konserviert. Der Ginseng sollte sehr schattig stehen und keine pure Sonne abbekommen. Man kann ihn zum Beispiel unter Sträucher, Bäume oder auch Hecken pflanzen. Der Boden muss locker und humos sein, damit er die kräftige Wurzel ausbilden kann. Auch die Seitenwurzeln brauchen genügend Platz und dürfen nicht von anderen Wurzeln oder gar Unkraut gestört werden. Der Boden sollte feucht gehalten werden.
Die genutzten Wirkstoffe des Ginsengs nennen sich Ginsenoside. Mittlerweile sind dreißig verschiedenen Sorten bekannt und gelistet. Alle haben eine unterschiedliche Wirkung, wobei die meisten den Kreislauf anregen und den Blutdruck stimulieren. Andere wiederum haben genau die entgegengesetzte Wirkung. Sie senken den Blutdruck und wirken sehr beruhigend. Außerdem enthält die Wurzel auch Vitamine und Mineralstoffe, die für den Menschen wichtig sind. Teilweise kann die Wurzel auch gegen infektiöse Pilze und Viren wirken.